Duisburg. Immer wieder verunglücken Fahrradfahrer schwer oder gar tödlich. Wo Duisburger Radler besonderen Bedarf an Prävention und Unfallschutz sehen.

Wie in vielen anderen Städten Deutschlands erinnerten auch in Duisburg am Sonntag Fahrradfahrer mit Gedenkfahrten an Andreas Mandalka. Der 43-jährige Radaktivist, bekannt unter seinem Blog-Namen „Natenom“, war am 30. Januar bei einem Unfall von einem Auto angefahren und tödlich verletzt worden.

ADFC: Bürger weisen vergeblich auf Gefahrenstellen für Radler hin

Das Unglück ereignete sich auf jener Landstraße in Pforzheim, für die Mandalka immer wieder einen sicheren Radweg gefordert und viele gefährliche Überholmanöver dokumentiert hatte. „Das kennen wir ebenfalls in Duisburg: Bürgerinnen und Bürger, die vergeblich auf Gefahrenstellen und sich ständig wiederholende Behinderungssituationen hinweisen“, sagt Jörg Walther vom Duisburger ADFC.

Einer dieser Duisburger ist Wolfgang Dewald. Er bezieht sich bei seiner Kritik an den Defiziten des Duisburger Radwegenetzes auf die Verwaltungsvorschrift zur STVO, in der schon in Paragraf 1 die Sicherheit zur Grundlage aller verkehrlichen Maßnahmen definiert wird. Er fordert Politiker und Verwaltung auf, die Verantwortung zu übernehmen und diese Vorschrift endlich umzusetzen.

Fahrradclub: Mehr Prävention, mehr Kontrollen durch Ordnungskräfte

Was Andreas Mandalkas Tod besonders bitter erscheinen lässt: Die Straße, auf der er getötet wurde, war seine Hausstrecke – und damit ausgerechnet die Route, auf der er seit vielen Jahren vergeblich für einen sicheren Radweg kämpfte. Auch in Duisburg verunglücken Radfahrer immer wieder schwer oder tödlich. Der ADFC erinnert mit weißen „Geisterrädern“ an die Todesopfer. Ein solches Rad steht am Ruhrorter Verteilerkreis. Dort hielten die Radler für eine Gedenkminute inne.

Sicherheit wird nicht nur durch den Zustand der Infrastruktur, sondern maßgeblich durch das Verhalten jedes einzelnen bestimmt. Daran erinnerte der ADFC zum Abschluss mit einer Kundgebung vor dem Polizeipräsidium. Mehr Prävention, mehr Kontrollen und auch Sanktionen für lebensgefährdendes Fahrverhalten wünscht sich der Fahrradclub. Die Einhaltung des vorgeschriebenen Überholabstandes von 1,50 Metern durch Autofahrende werde von den Ordnungskräften nicht kontrolliert, kritisieren die Radfahrer.