Duisburg. Mittwochs wurde im Duisburger Soziokulturellen Zentrum „Stapeltor“ aufgetischt. Doch nun wurden die Gelder gestrichen. Wie es weitergehen soll.

Jeden Mittwoch öffnete sich seit vergangenem Herbst die „Küche für Alle“ im Soziokulturellen Zentrum Stapeltor. Gefördert mit Mitteln aus dem „Stärkungspakt NRW“ wurde einmal pro Woche aufgetischt: Wärmende Suppe, frische Salate, Brot, Obst oder anderer Nachtisch. Eingeladen waren alle, die nicht viel Kohle haben – Obdachlose ebenso wie Nachbarn, die aufs Geld achten oder Studenten. Doch damit ist nun erst einmal Schluss. Der Grund: Die Zuschüsse sind ausgelaufen.

Projekt bringt Duisburger Studenten, Nachbarn und Obdachlose an einen Tisch

Von den vielen ehrenamtlichen Initiativen wollten sich die Macherinnen und Macher vom „Stapeltor“ bewusst abheben. Serviert wurden die Speisen auf Porzellan. Die Tische sind mit Deckchen dekoriert. Alles soll eher Restaurant-Charakter haben – ein Ort, an dem man sich gerne aufhält. „Wir haben unsere Köchinnen bezahlt und immer frisch eingekauft“, erklärt Max Wernicke. Zunächst hatten sie donnerstags geöffnet, doch als sie merkten, dass es mittwochs in der City kein anderes Angebot gab, schwenkten sie um. „Das ist ganz schön hier. Gerade im Winter kann man sich auch mal aufwärmen“, erzählt Axel und trinkt einen Tee. Er hat bei seinen Bekannten am Kant-Park darum geworben, das Essensangebot zu nutzen.

Aysel Tasdemir und Mualla Özcan standen mittwochs immer in der Küche.
Aysel Tasdemir und Mualla Özcan standen mittwochs immer in der Küche. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Eigentlich kommt unser Menü immer gut an“, weiß Köchin Mualla. Ihren Lieben zu Hause schmeckt’s stets, also hat sie sich gemeinsam mit Mitstreiterin Aysel Rezepte überlegt, die frisch sind und sättigen – nur vegan sollten sie sein.

Einen Monat haben die Organisatoren bereits überbrückt. „Es gab auch Angebote, eine Spendendose aufzustellen oder auf ein ehrenamtliches Projekt umzustellen. Aber wir sind der Meinung, dass Essen ein Grundbedürfnis ist, das entsprechend von der Stadt gefördert und abgedeckt werden sollte“, sagt „Stapeltor“-Co-Leiter Max Wernicke. Die anderen Mittel, die das Soziokulturelle Zentrum bekommt, seien bereits durch andere Projekte verplant. Aktuell sucht Wernicke nach neuen Zuschüssen. Auch Stiftungen sollen angesprochen werden.

Das Angebot im Stapeltor sollte eher Restaurant-Charakter haben und sich somit von der klassischen Suppenküche abheben.
Das Angebot im Stapeltor sollte eher Restaurant-Charakter haben und sich somit von der klassischen Suppenküche abheben. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Am Mittwoch, 24. Januar, öffnet die „Küche für Alle“ noch ein letztes Mal.