Duisburg. Die Polizei hatte nach dem Wohnungsbrand in Neudorf Ersthelfer öffentlich gesucht: Sie könnten sich infiziert haben. Der Aufruf hatte Erfolg.

Nach dem Wohnungsbrand an der Neudorfer Grabenstraße am Mittwochmorgen mit einem Schwerverletzten hatte die Polizei Duisburg am Donnerstagabend (18. Januar) einen ungewöhnlichen Aufruf veröffentlicht: Das Präsidium suchte eilig zwei Ersthelfer, die sich bei dem schwerverletzten Bewohner mit Erregern einer Infektionskrankheit angesteckt haben könnten. Am Freitagmorgen sagte eine Polizeisprecherin unserer Redaktion: Die beiden Männer, die erste Hilfe geleistet hatten, haben sich bereits auf einer Wache gemeldet.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Der öffentliche Aufruf hatte damit also schnell Erfolg, die Suche ist beendet: „Die Polizei dankt allen, die die Suche nach den Zeugen unterstützt haben“, schrieb das Präsidium am Freitag auch in sozialen Netzwerken.

Bevor der Notarzt am Mittwochmorgen beim brennenden Mehrfamilienhaus eingetroffen war, hatten sich eine Frau und die beiden Männer um den 37-Jährigen gekümmert. Der Bewohner der Brandwohnung war offenbar aus dem brennenden Dachgeschoss gesprungen. Die Zeugen fanden ihn blutend auf der Straße liegend.

Nach Verpuffung und Wohnungsbrand in Duisburg-Neudorf: Ersthelfer kümmerten sich um Bewohner

Die Frau hatte sich den Polizisten als Zeugin zur Verfügung gestellt, die Männer waren verschwunden, „noch bevor die Einsatzkräfte mit ihnen sprechen konnten“, erklärte Polizeisprecher Daniel Kattenbeck am Donnerstag. Da hatte die Polizei gerade erst erfahren, dass der 37-Jährige „eine ansteckende Krankheit hat“, so Kattenbeck. „Wir bitten daher die beiden unbekannten Männer, sich umgehend beim Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 0203 2800 zu melden“, lautete dann der Aufruf am Donnerstagabend.

Wohnungsbrand: Großeinsatz in Duisburg-Neudorf

1/46

Nähere Angaben zur Infektionskrankheit wollte das Präsidium aus Gründe des Persönlichkeitsrechtes nicht machen. Zum Aufruf habe sich die Behörde dennoch eilig entschieden – um die Gesundheit der selbstlos helfenden Männer zu schützen. Der zunächst lebensgefährlich verletzte Mann konnte im Krankenhaus noch nicht vernommen werden.

Kriminalpolizei: Technischer Defekt ausgeschlossen

• Die WAZ-Lokalredaktion Duisburg informiert Sie auch bei WhatsApp. Jetzt kostenlos abonnieren: Hier erhalten Sie ein tägliches Nachrichten-Update mit den Neuigkeiten aus Duisburg auf Ihr Smartphone.

Die Kripo hatte bereits am Mittwoch ausgeschlossen, dass ein technischer Defekt die Verpuffung ausgelöst haben könnte. Die Ermittlung der Brandursache sei weiterhin nicht abgeschlossen, sagte Polizeisprecher Kattenbeck am Donnerstagabend.

[Bleiben Sie mit unserem kostenlosen Newsletter bei Ermittlungen, Polizei- und Feuerwehreinsätzen in Duisburg immer auf dem Laufenden: Hier geht es zur Anmeldung]