Duisburg-West. Höhere CO2-Steuer und Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Wird der Besuch nun teurer? Das sagen Restaurants und Tankstellen im Duisburger Westen.
Um die Gastronomen während der Corona-Pandemie zu entlasten, hatte die Bundesregierung 2020 die Mehrwertsteuer bei Speisen auf sieben Prozent gesenkt. Damit ist jetzt aber Schluss: Ab diesem Jahr gilt nämlich wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent – zum Ärger vieler Gastronomen, die genau das nicht wollten. Könnte der Besuch im Restaurant nun teurer werden?
Duisburger Gastronom: „Preiserhöhungen von 20 Prozent sind in Restaurants denkbar“
„Wir müssen leider unsere Preise erhöhen“, sagt Charalampos Tsakiridis. Er betreibt an der Jägerstraße 2 in Rheinhausen das griechische Restaurant Poseidon. „Das Problem ist nicht nur, dass die Mehrwertsteuer wieder angehoben wurde. Auch die CO2-Steuer ist gestiegen. Die Lebensmittel müssen aber transportiert werden, wodurch die Einkaufspreise natürlich steigen.“ Auch sind einige Überbrückungshilfen, die den Gastronomen während Corona zur Verfügung standen, bereits weggefallen. So auch, dass ein Teil der Nebenkosten übernommen wurde.
„Das ist eine ganze Kette, die in Gang gesetzt wurde. Deswegen sind wir leider gezwungen, unsere Preise anzuheben“, erklärt der Inhaber. „Wir müssen aber auch erstmal abwarten, inwieweit andere Betriebe ihre Preise anziehen.“ Tsakiridis betont jedoch: „Ich bin ein Gastronom, der dann aber auch sagt: Lieber erhöhe ich meine Preise, um die Qualität meiner Speisen zu bewahren, anstatt die Preise zu halten und die Qualität zu verringern.“
Duisburger Restaurant-Betreiber haben die Sorge, dass wegen möglicher Preiserhöhungen weniger Gäste kommen
Laut dem Inhaber befindet sich die Gastronomie aktuell in einer schwierigen Lage. „Seit Corona bemerken wir bereits, dass viele Gäste nicht mehr so häufig kommen wie früher. Diejenigen, die früher ein Mal die Woche essen gegangen sind, kommen heute nur noch ein Mal im Monat.“ Tsakiridis befürchtet nun, dass wegen möglicher Preiserhöhungen noch mehr Gäste fernbleiben könnten. „Wir sind darauf angewiesen, einen bestimmten Umsatz pro Tag zu machen, um kein Minus zu schreiben.“ Er hofft nun, dass die Gastronomie Rückenwind bekommt. „Schließlich sind es Existenzen, um die es hier geht. Und ich befürchte, dass es ansonsten einige nicht schaffen werden.“
Und auch im Freya by Nöthel an der Grafschafter Straße 197 in Baerl müssen Besucher mit Preiserhöhungen rechnen. Inwieweit bleibe abzuwarten. „Die Kosten wurden erhöht, da müssen wir schauen, wie weit wir sie weitergeben. Zu teuer darf man die Preise aber nicht machen, ansonsten können sich die Bürger den Besuch nicht mehr leisten“, heißt es auf Anfrage dieser Redaktion.
Viele Faktoren beeinflussen die Kraftstoffpreise an den Duisburger Tankstellen
Anders sieht es noch im Dilan Grill an der Atroper Straße 13 in Rheinhausen aus. „Bei uns ist aktuell noch nicht geplant, die Preise zu erhöhen“, erklärt ein Mitarbeiter auf Anfrage der Redaktion. „Allerdings ändern sich die Preise der Lebensmittel täglich. Je nachdem wie sich das weiterentwickelt, kann sich das zukünftig auf unsere Preise auswirken.“
Neben der Mehrwertsteuer ist auch zum 1. Januar die CO2-Steuer gestiegen. Der Preis für Benzin, Heizöl und Gas ist von 30 auf 45 Euro pro Tonne angehoben worden. Wird nun also auch das Tanken teurer?
„Eine Aussage für die zukünftigen Kraftstoffpreise können wir nicht machen. Zu viele Faktoren beeinflussen den Preis an der Säule“, sagt Kai Buscher, der in der Buchhaltung und IT-Entwicklung bei der Ernst Buscher GmbH und CO.KG tätig ist. „Zum Beispiel wurde die gestiegene CO2-Steuerlast durch den gesunkenen Rohölpreis im Dezember mehr als kompensiert.“ Der Preis für Diesel beläuft sich an der bft Tankstelle an der Moerser Straße 36 in Rheinhausen aktuell auf 1,69 Euro, Benzin liegt bei 1,79 Euro (Stand 10. Januar, 13 Uhr).
Eine Duisburger Fahrschule verzeichnet aktuell noch keine steigenden Preise beim Tanken
„Wichtiger in den kommenden Wochen ist das Hochwasser. Viele Logistikwege sind beeinträchtigt und das führt zu steigenden Kosten.“ Aus diesem Grund hat das Unternehmen seine Bevorratung zum Jahresende erhöht, „um etwaige Lieferengpässe kompensieren zu können.“
Jochen Heise, zuständig für die strategische Entwicklung des Tankstellennetzes bei Roth Energie, möchte zu diesem Zeitpunkt keine Stellungnahme „hinsichtlich der voraussichtlichen Entwicklung der Kraftstoffpreise“ abgeben. Aktuell beläuft sich der Dieselpreis bei der Roth-Energie Tankstelle an der Rheinpreußenstraße 83 in Hochheide auf 1,68 Euro. Benzin kostet dort derzeit 1,75 Euro (Stand 10. Januar, 13 Uhr).
Die Fahrschule Tiefers, Windmühlenstraße 30 in Friemersheim, verzeichnet aktuell noch keine steigenden Preise beim Tanken. „Der Liter Diesel kostet derzeit ca. 1,60 Euro; so wie im Jahr 2023“, heißt es auf Anfrage der Redaktion. Sollten die Preise jedoch steigen – was die Fahrschule aktuell befürchtet – müssten zukünftig die Preise für die Fahrstunden angeglichen werden.