Duisburg. Ein Busfahrer ist in Marxloh in einer Straßenbahn attackiert worden. Wie die DVG auf den Vorfall und eine alarmierende Entwicklung reagiert.
Ein Busfahrer (49) ist am Samstag, 6. Januar, gegen 19 Uhr an der Haltestelle „Marxloh Pollmann“ von einem Fahrgast in einer Straßenbahn der Linie 903 auf dem Weg zur Arbeit angegriffen worden. Wie die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) mitteilt, wollte ihr Mitarbeiter dort seinen Dienst auf der Linie 906 aufnehmen. Als der 49-Jährige in der Bahn Jugendliche dabei beobachtete, wie sie versuchten, eine Tür aufzutreten, schritt er ein. Daraufhin schlug einer der Jugendlichen den Busfahrer unvermittelt ins Gesicht.
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Der Mann wurde leicht verletzt. Die DVG hat umgehend reagiert und Strafanzeige gestellt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen des Vorfalls. Außerdem werden die Videodaten gesichtet.
Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls: Der schwarzhaarige Täter mit einem langen Bart trug eine blaue Jeans und wird auf 18 bis 20 Jahre geschätzt. Er soll 1,60 Meter groß und schlank sein und mit einem weiteren Unbekannten in Richtung Hamborn geflüchtet sein. Die Polizei nimmt Hinweise telefonisch unter 0203 2800 entgegen.
DVG: Zahl der körperlichen Übergriffe auf Mitarbeiter steigt
Die DVG betont, dass solche körperlichen Übergriffe zwar weiterhin Einzelfälle seien. Die Zahl sei aber tendenziell steigend.
Zuletzt war eine Busfahrerin (31) der Linie 905 Ende November 2023 in Vierlinden attackiert worden. Sie hatte einen Mann mit mittellangen, blonden Haaren gebeten, seine Füße vom Sitz zu nehmen. Dieser kam der Bitte jedoch nicht nach. Als die DVG-Mitarbeiterin ihn nach draußen geleitete, eskalierte die Situation völlig. Der renitente Unbekannte stieg sofort wieder ein, er beleidigte die 31-Jährige, schlug ihr ins Gesicht, zertrat ihre Brille und flüchtete.
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Auch Beleidigungen und Bedrohungen gegen Mitarbeiter häufen sich laut DVG. Als Reaktion darauf hat das Verkehrsunternehmen gemeinsam mit der Stadt im vergangenen Jahr das Sicherheitspersonal in Bus und Bahn sowie an Haltestellen verstärkt.
Hinzu kommen viele „Türaufrisse“ und das missbräuchliche Ziehen der Notbremse. Die DVG betont: Abgesehen von der Sachbeschädigung seien beide Vergehen für alle Fahrgäste wegen des abrupten Bremsvorgangs gefährlich und auch in anderer Hinsicht ärgerlich: Weil zunächst die Funktionsfähigkeit der Türanlage überprüft und sichergestellt sein muss, führen diese Fälle zu deutlichen Verspätungen.
Beförderungs- und Hausverbot
Die DVG geht nach eigenen Angaben konsequent gegen Gefährdungen aller Art vor und macht dabei von ihren juristischen Rechten Gebrauch. Im Rahmen der Beförderungsbedingungen NRW können Verkehrsunternehmen Personen, die eine Gefahr für die Sicherheit oder Ordnung des Betriebes oder auch für andere Fahrgäste darstellen, von der Beförderung ausgeschlossen werden. Von diesem Recht will die DVG Gebrauch machen und ein Beförderungs- beziehungsweise Hausverbot aussprechen, das neben der Nutzung der Fahrzeuge auch das Betreten der Betriebsanlagen umfasst.