Duisburg. Silvester wurden Einsatzkräfte mit Feuerwerk beschossen. Nach einer Drohung, mit einer Waffe auf Polizisten zu schießen, rücken Spezialkräfte an.
Hunderte Polizisten waren in der Silvesternacht in Duisburg im Dienst, und sie mussten schon früh eingreifen: Wie bereits im Vorjahr schossen Randalierer mit Feuerwerkskörpern um sich und zielten auch auf Straßenbahnen und Busse. Zwischen 16 und 6 Uhr häuften sich über 400 Einsätze an. Das berichtet die Polizei, die außerdem Angriffe auf Einsatzkräfte beklagt – und eine Drohung, auf Polizisten mit einer Schusswaffe zu schießen.
Silvester in Duisburg – Mann droht: Werde Polizisten mit Schusswaffe angreifen
In der Öffentlichkeit hatte demnach ein 30-jähriger Mann angekündigt, mit einer Schusswaffe Einsatzkräfte von Polizei und Stadt angreifen zu wollen. Ein Richter ordnete die Durchsuchung seiner Wohnung in Vierlinden an, die die Polizei zusammen mit Spezialeinheiten durchführte. Dabei fanden sie zwei Schreckschusswaffen, Munition und Betäubungsmittel. Die Beamten nahmen den Mann in Gewahrsam und leiteten gegen ihn ein Strafverfahren ein.
Gegen 21 Uhr vermeldete die Polizei Attacken in Hochfeld und sprach in sozialen Netzwerken eine Warnung aus: „Unterlassen Sie das Beschießen von Straßenbahnen und Bussen. Wir schreiten konsequent gegen solche Straftaten ein.“ Darüber hinaus sei die Lage aber relativ entspannt, berichtete zunächst ein Sprecher.
Polizist bei Einsatz an Silvester in Duisburg verletzt
Das änderte sich, je näher der Jahreswechsel rückte. Immer häufiger seien Einsatzkräfte vorsätzlich mit Feuerwerkskörpern beworfen oder beschossen worden. Auf der Weseler Straße in Marxloh wurde dabei ein Beamter leicht am Bein verletzt, konnte seinen Dienst aber fortsetzen. Als die Polizisten den Tatverdächtigen in Gewahrsam nehmen wollten, wehrte er sich.
Zudem wurden Feuerwehrleute mit Pyrotechnik beworfen, als sie einen brennenden Müllcontainer auf der Weseler Straße löschten.
Auch in Hochheide griff die Polizei ein: Als Einsatzkräfte auf der Moerser Straße mit Feuerwerk beschossen wurden, gelang es ihnen, zwei Männer zu identifizieren. Sie wurden in Gewahrsam genommen sowie ein Strafverfahren eingeleitet. Beamte der Bereitschaftspolizei räumten daraufhin den Markt und erteilten einer Personengruppe Platzverweise.
Viele Randale an Silvester bereits im Vorjahr
Weitere Einsätze von Polizei und Ordnungsamt gab es in den frühen Abendstunden. Mehr als 50 Mal riefen Anwohner die Einsatzkräfte wegen lauter Musik in der Nachbarschaft, oder weil Personengruppen auf der Straße grölten.
In mehr als 40 weiteren Fällen wurden Einsatzkräfte entsandt, weil Personen weit vor dem Jahreswechsel Feuerwerkskörper zündeten oder mit Schreckschusswaffen auf der Straße in die Luft schossen. Ein solcher Fall ereignete sich unter anderem um 23.30 Uhr an der Behringstraße in Rheinhausen. Für das Abfeuern der Waffe in der Öffentlichkeit schrieben die Beamten eine Ordnungswidrigkeitenanzeige und stellten die Waffe sicher, weil der Schütze keinen kleinen Waffenschein besaß.
Randale hatte es bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 gegeben, und auch an Halloween Ende Oktober war es zu Böller- und Eierwürfen auf Sicherheitskräfte, zu Vandalismus und Ruhestörungen gekommen. Ein Schwerpunkt war damals jeweils das Umfeld der Pauluskirche in Hochfeld, aber auch in Hochheide, Marxloh und anderen Stadtteilen randalierten Jugendliche und prahlten mit selbstgedrehten Videos in sozialen Netzwerken wie Tiktok. In beiden Nächten zusammen zählte die Polizei mehr als 550 Einsätze.
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Die Feuerwehr meldete ihrerseits 34 Rettungsdienst- und 43 Brandeinsätze in der Zeit von 0 Uhr bis 2 Uhr. „Trotzdem kann man aus Feuerwehrsicht von einem relativ entspannten Jahreswechsel sprechen“, heißt es in einer Mitteilung.
170 Feuerwehrleute in Duisburg im Einsatz
Die Einsatzkräfte mussten etwa brennende Müllcontainer und Hecken löschen. Auf der Fliederstraße in Wanheimerort brannte eine Garage. In Neumühl hatte das Feuer einer Mülltonne auf eine Lagerhalle übergegriffen.
In Hochemmerich brannte es in einem Keller, und in Wehofen musste ein Dach kontrolliert werden, nachdem eine Rakete dort eingeschlagen hatte. Ein Feuer konnte dort jedoch nicht entdeckt werden. Insgesamt waren 170 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr in der Silvesternacht aktiv.