Duisburg. 200 Viertklässler wollen in eine der drei Duisburger NRW-Sportklassen. Aber es gibt nur 90 Plätze. Welche Kinder eine Chance haben.
Über 200 Anmeldungen sind in diesem Jahr für den Sportmotorischen Test beim Stadtsportbund eingegangen. „Das sind deutlich mehr als noch in den Vorjahren“, freut sich Holger Lauterbach, Koordinator der NRW-Sportschule beim Duisburger Stadtsportbund. Aber nicht nur die deutlich höheren Anmeldezahlen sprechen für gestiegenes Interesse. „Auch die Leistungen der Schüler sind in diesem Jahr wieder ausgesprochen gut.“
90 Plätze – verteilt auf die drei Sportklassen am Steinbart-Gymnasium, an der Lise-Meitner-Gesamtschule und an der Gesamtschule Duisburg-Meiderich – werden für das Schuljahr 2024/2025 vergeben. „Bei der Zahl wird es auch bleiben“, sagt Holger Lauterbach, „auch wenn die besten 40 Kinder alle auf dieselbe Schule wollen würden. Das liegt vor allem an den Förderungen und den damit verbundenen Lehrerkapazitäten, die wir für die drei Klassen vom Land bekommen.“
Leistung zählt: die besten Testteilnehmer kommen in die NRW-Sportschule
15 Lehrer, drei Athletiktrainer und mehrere Sporthelfer aus den drei NRW-Sportschulen kümmern sich an den beiden Testtagen am Montag und Dienstag in der Walter-Schädlich-Halle in Duisburg-Hamborn und der Sporthalle Krefelder Straße in Rheinhausen um die Viertklässler. Eingeteilt in Kleingruppen laufen sie sich warm, dehnen sich, machen Hampelmänner. Und dann geht es auch schon an die verschiedenen Stationen.
Getestet werden die motorischen Grundfähigkeiten Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination in acht verschiedenen Übungen. Die Jungen und Mädchen aus den vierten Klassen der Duisburger Grundschulen kämpften sich 40 Sekunden lang durch Sit-ups und Liegestütze, machen Rumpfbeugen, Standweitsprung, sprinten, balancieren rückwärts und absolvieren zum Abschluss noch einen Sechs-Minuten-Lauf.
Acht Übungen zu den motorischen Grundfähigkeiten
„Man kann deutlich sehen, dass sich die Kinder gut auf die verschiedenen Übungen vorbereitet haben“, sagt Ingmar Becker, Leiter der NRW-Sportschule am Steinbart-Gymnasium. „Das hat vor einigen Jahren noch ganz anders ausgesehen.“
Ausgezahlt habe sich die intensive Zusammenarbeit mit den Vereinen und den Grundschulen. „Ich habe im letzten Jahr viele Gespräche mit Trainern geführt“, sagt Ingmar Becker. Zudem seien auch Vereine an die Schule herangetreten, um sich speziell zu informieren. „Unser Tag der offenen Tür ist an einem Samstag, da haben die meisten Sportler Wettkämpfe, also haben wir mehrere Sondertermine in der Woche angeboten.“
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Und welche Sportarten dominieren bei den Kindern? „Ganz klar noch immer Fußball“, sagt Holger Lauterbach. „Dicht gefolgt von Hockey und Leichtathletik. Gerade durch die Zusammenarbeit mit dem Club Raffelberg sind die Hockey-Kinder bestens auf den Test vorbereitet.“ Aber auch vom Konkurrenten aus Mülheim haben in diesem Jahr einige Kinder an dem Test teilgenommen. „Die Trainer vom Uhlenhorster THC sehen ja auch, dass die Kinder durch das sportartbezogene Frühtraining profitieren.“
Das Ziel: Drei leistungsstarke Sportklassen an Duisburgs NRW-Sportschulen
Immer wieder zeige sich aber auch im Verlauf der Schullaufbahn, dass auch die Hauptsportarten bei manchen Kindern noch wechseln. „Keine Frage, die meisten Kinder in den Sportklassen haben ihre Sportart bereits gefunden, aber genauso wie wir fördern, ermutigen wir Lehrer die Kinder auch, sich auszuprobieren. Wir Lehrer verstehen uns alle als eine Art Talentscout“, sagt Ingmar Becker.
Die meisten Kinder hat auch in diesem Jahr wieder die Otfried-Preußler-Schule aus Meiderich ins Rennen geschickt, mit 24 Kindern hat die Schule einen kompletten Testzeitraum gefüllt. „Etwas weniger Zulauf haben wir in diesem Durchgang beim Test in Rheinhausen“, sagt Holger Lauterbach. „Ich gehe aber davon aus, dass wir drei ähnlich leistungsstarke Sportklassen bekommen werden wie im letzten Jahr. Da waren die Leistungen von 80 der 90 aufgenommenen Schülerinnen und Schüler weit überdurchschnittlich.“
Die Sportschulen NRW in Duisburg
Sportschulen bieten jungen Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern beides: eine gute Schulbildung und leistungssportliches Training. Sportschulen bieten optimale Rahmenbedingungen, um Schule und Leistungssport miteinander vereinbaren zu können. Damit dies gelingt, stellt die Landesregierung zusätzliche Stellen und Trainingsstätten an den Schulen zur Verfügung.
In Duisburg gibt es drei NRW-Sportschulen. Zum Verbundsystem gehören das Steinbart-Gymnasium, die Lise-Meitner-Gesamtschule und die Gesamtschule Duisburg-Meiderich.