Duisburg. Das Musical „Die Weihnachtsbäckerei“ orientiert sich ganz an den Bedürfnissen von Kindern. Womit die Show in Duisburg besonders punkten kann.

Wer Kinder hat, kommt im Advent an Rolf Zuckowskis Evergreen „In der Weihnachtsbäckerei“ nicht vorbei. Seit 1987 backt der entspannte Kinder-Entertainer musikalisch Plätzchen und hat auch 2023 noch immer sichtlich Spaß an seinem Song. Zur Duisburger Premiere des gleichnamigen Musicals kam der Chef persönlich ins Theater am Marientor und brachte das gut gefüllte Haus in Stimmung für die Bühnenshow.

Viel musste er gar nicht tun, denn schon nach den ersten Akkorden brüllte der Saal die komplette Weihnachtsbäckerei aus voller Kehle mit. Für Lima war das mit ihren eineinhalb Jahren schon zu viel. Die Kleine hat sich im Vorfeld so echauffiert, dass sie mit ihrer Oma nach Hause musste, bevor die eigentliche Geschichte begann.

Musical „Die Weihnachtsbäckerei“ in Duisburg unterhält kurzweilig - und kurz

Alle anderen verfolgten aufgeregt die Geschichte von Emily, Paula und Jonas: Kurz vor Weihnachten fahren deren Eltern in die Stadt, um Emilys Herzenswunsch nach einer „Bim-Bam-Bella-Timki-Trixi-ich-bin-deine-beste-Freundin-Puppe“ zu erfüllen. Gleichzeitig wünschen sich die Kinder zu Hause Schnee. Der kommt dann auch prompt und fällt so dicht, dass die drei die Nacht alleine verbringen müssen, weil Mama und Papa im Hotel festsitzen. Gottlob passt Hund Muffin zu Hause auf.

Allerlei Unsinn treiben die Geschwister Emily, Paula und Jonas im Musical „Die Weihnachtsbäckerei“.
Allerlei Unsinn treiben die Geschwister Emily, Paula und Jonas im Musical „Die Weihnachtsbäckerei“. © www.mmacm.com / digital | Morris Mac Matzen

Die drei Geschwister treiben natürlich allerlei Unsinn, fahren mit dem Schlitten ins Dorf, kaufen Backzutaten, backen ungenießbare Kekse mit Klebstoff und kriegen Stress mit der strengen Nachbarin. Tags darauf ist die Familie wieder komplett und backt dann wiedervereint gemeinsam die heiß ersehnten Kekse in der heimischen Weihnachtsbäckerei. Hier darf man raten, mit welcher musikalischen Untermalung. Danach ist Schluss und das ist auch prima so.

Das Stück dauert etwas über eine Stunde und deckt damit genau die Aufmerksamkeitsspanne für ein Publikum ab vier Jahren ab. Im letzten Drittel erhöhte sich die Frequenz der Toilettenbesucher ein wenig, aber alle anderen verfolgten die Geschehnisse auf der Bühne ganz aufmerksam, still und ohne Quengelei.

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Musical zum Mitsingen und Mitklatschen

Die Inszenierung von Martin Lingnau und Hannah Kohl vom Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn tut nicht nur so, als ob sie für Kinder gemacht ist, sie ist es tatsächlich. Genau an den richtigen Stellen gibt es Passagen zum Mitsingen, Mitklatschen oder Hund Muffin braucht die Hilfe aus dem Publikum. Die Story an sich ist aus Erwachsenenperspektive betrachtet natürlich ein bisschen dünn. Das macht aber überhaupt nichts, denn die liebevolle Bühnendeko und die ideenreiche Choreografie lenken die Aufmerksamkeit primär auf den gezeigten Augenblick und die Songs, die wirklich jeder kennt.

Rolf Zuckowski kam persönlich zur Premiere.
Rolf Zuckowski kam persönlich zur Premiere. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Weihnachtslieder wie „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ wechseln sich mit Zuckowski-Gassenhauern ab und deshalb ist die Stimmung bei Jung und Alt famos. Schließlich sind die jungen Eltern von heute selbst mit der Weihnachtsbäckerei groß geworden und Oma und Opa brauchten auch nicht lange, um wieder textsicher zu sein. Ein wirklich schönes Vorweihnachtserlebnis für alle.

>> WEITERE TERMINE FÜR DAS MUSICAL

  • Für die Show im TAM gibt es weitere Termine bis zum 17. Dezember, die Tickets kosten zwischen 30 und 42 Euro.
  • Weitere Infos gibt es auf der Webseite www.weihnachtsbaeckerei-musical.de