Duisburg. Beim Einkommen sind angestellte Pädagogen schlechter gestellt als ihre beamteten Kollegen. Das sind die Ziele des Warnstreiks in Duisburg.
An einem Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft GEW aufgerufen hatte, haben sich am Donnerstag in Duisburg rund 400 tarifbeschäftigte Lehrer, pädagogische Fachkräfte sowie studentische Hilfskräfte der Hochschulen beteiligt.
Als Angestellte des Landes kämpfen sie in der aktuellen Tarifrunde eine bessere Bezahlung. Ihre Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro pro Monat für die nächsten zwölf Monate.
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Vom Hauptbahnhof bewegte sich die Demo am Vormittag zu den Duisburger Parteibüros von CDU und Grünen, den Koalitionären der NRW-Landesregierung, um dort nochmals die Forderungen zu hinterlegen. Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) sitzt mit seinen Landeskollegen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) seit dem 26. Oktober am Verhandlungstisch auf der Arbeitgeberseite.
Duisburger Lehrer zeigen Arbeitgebern die rote Karte
Auf die ist die Lehrergewerkschaft mächtig sauer. „Sie haben bislang lediglich unsere Forderungen als illusorisch und nicht finanzierbar abgelehnt, aber kein Angebot vorgelegt“, schimpfen Gabi Wegner (GEW Duisburg) und Joyce Abebrese (GEW NRW) bei der Abschlusskundgebung auf dem Schulhof der Gesamtschule Globus am Dellplatz. Auch dafür gibt es die symbolische Rote Karte für die Arbeitgeber von den Demonstranten.
Bei der letzten Runde im vergangenen Jahr gab es 2,8 Prozent mehr Einkommen und eine Einmalzahlung in Höhe von 1300 Euro – deutlich weniger, als etwa die Gewerkschaft Verdi für die kommunalen Beschäftigten erstritt. „Unter dem Strich ein Reallohnverlust“ rechnet Tarifexpertin Wegner, die seit sechs Jahren auch der Bundestarifkommission der GEW angehört.
Gerwerkschaft: Beruf muss durch gute Bezahlung attraktiv bleiben
Natürlich sei die Inflation zuletzt gesunken, „aber das bedeutet doch lediglich, dass die Preise langsamer steigen“, sagt Wegner. Auch Anpassungen in der „Paralleltabelle“, in der die Gehaltsklassen von Beamten und Angestellten gegenübergestellt werden, müsse es geben. Unterschiede möchte die GEW auch zwischen den Ländern ausgleichen – angestellte Sonder- und Sozialpädagogen, die in Schulen tätig sind, werden je nach Bundesland unterschiedlich eingruppiert.
Die Zahl der Beschäftigten steigt vor allem an Schulen durch Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf und pädagogische Fachkräfte in multiprofessionellen Teams. Bundesweit beschäftigen die Länder mehr als zwei Millionen Lehrer und Fachkräfte in Schulen, hinzu kommen rund 400.000 studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
„Profis brauchen mehr“ lautet deshalb die GEW-Devise auch am kommenden Dienstag, 5. Dezember – da ziehen die Beschäftigten vor den Düsseldorfer Landtag. Die Gewerkschaft verteilt ab 9 Uhr Fahrscheine am Duisburger Hauptbahnhof.