Duisburg. Immobilienkrise trifft 6-Seen-Wedau: Ein Bauprojekt verzögert sich. Die Gebag bleibt optimistisch. Grund sind die Verträge mit den Investoren.

Still ist es geworden um Duisburgs größtes Städtebauprojekt: Nachrichten rund um 6-Seen-Wedau gab es in den vergangenen Monaten höchstens rund um die Erschließung für den Autoverkehr oder zum Nahversorgungszentrum. Jetzt kristallisiert sich heraus: Der Zeitplan des ersten Investors verschiebt sich nach hinten.

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Zwar rechnet die Gebag ab Mitte 2024 mit den ersten Hochbaumaßnahmen. In seinem Sachstandsbericht für die Bezirksvertretung Süd betonte Jens Sperke, bei der Stadttochter Bereichsleiter Flächenentwicklung: „Es sind schon viele Bauanträge eingereicht und genehmigt worden.“

BPD Immobilien: Bauprojekt in 6-Seen-Wedau Duisburg verzögert sich

Doch das gebaut werden darf, heißt eben nicht zwangsläufig, dass auch sofort gebaut wird. So wollte die BPD Immobilienentwicklung nach eigenen Angaben eigentlich Mitte des Jahres 2023 mit dem Vertrieb der ersten Häuser und Wohnungen auf 6-Seen-Wedau starten. Davon ist jetzt keine Rede mehr: Auf der Projekt-Homepage der BPD ist inzwischen von einem Vertriebsstart „voraussichtlich Ende 2023“ die Rede. Geplant sind dort 219 frei finanzierte Wohnungen und zwölf Stadthäuser als Reihenhäuser.

Es gibt keine Insolvenzverfahren und keine Anzeichen dafür.
Jens Sperke, Gebag

Trotzdem: Bei der Gebag geht man fest davon aus, dass sämtliche bisher feststehenden Investoren auch bauen werden. „Es gibt keine Insolvenzverfahren und keine Anzeichen dafür“, betont Sperke. Zudem seien die Entwürfe für die Wohnbauflächen im Duisburger Süden „verbindlicher Bestandteil der Kaufverträge“, auch Fristen für den Baubeginn seien vertraglich festgeschrieben. Für den schlimmsten Fall verfüge die Gebag über eine Rückkaufoption.

Die Gebag selbst will Sperke zufolge 2024 die Bauanträge für die Lose 1 und 2 stellen. Dort plant die Stadttochter den Bau von Sozialwohnungen.

Einzelgrundstücke fast direkt an der Sechs-Seen-Platte werden 2025 verkauft

Weitere vier Lose (12, 14, 15, 16) im Süden der Fläche will die Gebag 2024 in die Vermarktung geben. Sie befnden sich im Quartier Am Uferpark.

Die Baulose am Seequartier allerdings „werden sicherlich erst 2025 am Markt platziert“, kündigt Sperke an. „Ein Stück weit wollen wir uns das Beste zum Schluss aufbewahren.“ Auf dem Filetstück von 6-Seen-Wedau soll es auch Einzelgrundstücke zu kaufen geben – teilweise in unmittelbarer Nähe zum Ufer des Masurensees.

Die 219 Wohnungen und zwölf Stadthäuser von BPD Immobilien in 6-Seen-Wedau werden später vermarktet als geplant.
Die 219 Wohnungen und zwölf Stadthäuser von BPD Immobilien in 6-Seen-Wedau werden später vermarktet als geplant. © kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Auch wenn sich zumindest Teile des Mega-Bauprojekts 6-Seen-Wedau aktuell verschieben: Jens Sperke demonstriert Optimismus, dass das Projekt zum Erfolg wird. Auch dank der Vergabe der Baulose im sogenannten Konzept- und Bieterverfahren sei es „uns gelungen, das Image der Fläche deutlich zu verbessern, weg von der schnöden Industriebrache hin zu Wohnen am Wasser.“

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