Duisburg. In der Duisburger Stadtverwaltung soll es viele neue Jobs geben. Oberbürgermeister Sören Link hat in der Personalversammlung nun Zahlen genannt.

In der Duisburger Verwaltung sollen im kommenden Jahr 700 Stellen wiederbesetzt werden. Das kündigte Oberbürgermeister Sören Link am Mittwoch bei der Personalversammlung in der Kraftzentrale des Landschaftsparks Nord vor rund 3000 Beschäftigten an. Sorgenkind der Stadt bleibt das Immobilienmanagement Duisburg (IMD). Die Personalratsvorsitzende Petra Kerkmann forderte den OB auf, möglichst schnell Klarheit über die Zukunft der rund 400 Mitarbeitenden des IMD zu schaffen.

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Ein Kommen und Gehen werde in den nächsten Jahren die Amtstuben prägen, hatten zuvor auch die Personalräte erläutert: In den kommenden fünf Jahren gehen 15 Prozent der gut 7000 Beschäftigten in den Ruhestand – das entspricht mehr als 1000 Köpfen. Hinzu kommt die normale Fluktuation.

Duisburg stellt fast 400 Nachwuchskräfte ein

Durch 500 Neubesetzungen im Stellenplan 2024 stockt das Personaldezernat die im vergangenen Jahrzehnt stark ausgedünnte Belegschaft wieder auf. Mit 333 Azubis und 60 Werkstudierenden wird im nächsten Jahr eine Rekordzahl von Nachwuchskräften in Dienst gestellt. Ihre Ausbildung erfolgt auch in der neuen „Akademie für Personalentwicklung“, die 2024 gemeinsam mit dem Personalamt in die einstige Hochschule für Polizei und Verwaltung in Großenbaum einzieht (wir berichteten).

Längst schreibt die Verwaltung ihre Stellen auch extern aus: So kamen im laufenden Jahr bereits rund 500 Mitarbeitende in die Ämter. Im Wettbewerb um Fachkräfte kann die Stadt auch wieder mit besserer Bezahlung locken. Über 900 Erzieherinnen und Erzieher können sich über eine höhere Gehaltsklasse (S8b) freuen, über eine Besserstellung von der Kinderpfleger/innen wird ebenfalls verhandelt. „Das ist auch eine gute Entscheidung für die Duisburger Eltern, weil es uns im Vergleich mit den Nachbarstädten als Arbeitgeber attraktiver macht“, so Petra Kerkmann.

Zum ersten Mal seit vier Jahren war am Mittwoch die Halle der Kraftzentrale im Landschaftspark Nord wieder Schauplatz der Personalversammlung der Stadtverwaltung Duisburg.
Zum ersten Mal seit vier Jahren war am Mittwoch die Halle der Kraftzentrale im Landschaftspark Nord wieder Schauplatz der Personalversammlung der Stadtverwaltung Duisburg. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

OB Link: Ihnen ist viel zugemutet worden

Der OB dankte den Beschäftigten für die geschulterten Belastungen: „Ihnen ist viele zugemutet worden.“ Das spiegelt sich, glauben die Personalräte, auch im hohen Krankenstand: Er stieg in den vergangenen Jahren von 8,86 auf 11 Prozent. Der Sparkurs, zu dem es keine Alternative gegeben habe, zahle sich nun aus, so Link: „Die stabile Aufwärtsentwicklung wird sich fortsetzen. Wir wollen ein kompetenter Service-Dienstleister sein.

Dazu soll auch das städtische Immobilienmanagement werden – unter dem Dach der Wirtschaftsbetriebe. Dass der Rat sich im September gegen eine Aufteilung zwischen WBD und Gebag entschied, sei auch die von den meisten Mitarbeitenden bevorzugte Lösung. Allerdings gebe es zum künftigen Immobilien-Sondervermögen und den Betriebsübergang zu den WBD weiter „Ängste, Sorgen und auch Wut“ in der Belegschaft, berichtete Petra Kerkmann.

IMD: Wechsel zu den WBD im nächsten Frühjahr

„Niemandem wird gekündigt, jeder kann mit seiner Aufgabe zu den WBD wechseln. Wer das nicht möchte, bekommt ein Angebot für eine Aufgabe in der Verwaltung“, betont der OB. Bestand sollen auch die Arbeitsverträge bei der Stadt Duisburg haben, für die IMD-Mitarbeitenden gebe es ein persönliches, unbefristetes Rückkehrrecht.

Über dessen genaue Ausgestaltung wird derzeit gesprochen, Klarheit soll es im Frühjahr 2024 geben. Dann, so Sören Link, werde der Wechsel „unter neuer Führung“ erfolgen. An den Defiziten des IMD seien nicht die Mitarbeitenden schuld, so der OB: „Es ist meine Pflicht, etwas zu verändern. Aber ich möchte, dass jeder von Ihnen bei der Stadt Duisburg bleibt.“

>> NEUE ARBEITSFORMEN: MUSTERFLÄCHEN IN DER EINSTIGEN VHS

  • Heimarbeit, geteilte Arbeitsplätze, neue Organisationsformen, Digitalisierung und elektronische Akten: „Durch die Verwaltung weht ein ‚wind of change‘“, stellt die Personalratschefin Petra Kerkmann fest.
  • Nach dem idealen Büro sucht die Verwaltung auf Musterarbeitsflächen, die im nächsten Jahr in der ehemaligen VHS an der Königstraße in Betrieb gehen sollen
  • Die dort gesammelten Erfahrungen sollen einfließen in den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes im „Loch“ an der Steinschen Gasse – dort sollen Ämter mit bürgernahen Dienstleistungen einziehen.