Duisburg-Mittelmeiderich. Ein Team des Herzzentrums Duisburg ist in Ghana, um dort herzkranke Kinder zu behandeln. Was Fußball-Legende Gerald Asamoah damit zu tun hat.

Mehr als anderthalb Jahre hat sich das Team des Herzzentrums Duisburg (HZD) auf diesen Einsatz vorbereitet – jetzt ist es eine Woche lang in der ghanaischen Hauptstadt Accra zu Gast, um Kinder mit angeborenen Herzfehlern zu behandeln.

Federführend für diese Mission sind Dr. Michael Scheid, Chefarzt der Sektion Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler, Dr. Gleb Tarusinov, Chefarzt der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, sowie Oberärztin Dr. Kristina Ehleben, Leiterin der Kinderkardioanästhesie. Gemeinsam mit 25 Mitarbeitern des HZD und externen Partnern wird ihr medizinisches Fachwissen und ihre Erfahrung dazu beitragen, Leben zu retten und die medizinische Versorgung in Ghana zu verbessern, heißt es in einer Mitteilung der Klinik. Das Projekt wird finanziell und organisatorisch von der Gerald Asamoah Stiftung und von Kinderherzen e.V. unterstützt.

Ärzte des Duisburger Herzzentrums behandeln Kinder in Ghana

Das Ziel der Ärzte: Sie wollen am University of Ghana Medical Center (UGMC) in Accra nicht nur herzkranken Kindern helfen. Es gehe auch darum, einheimische Ärzte und Pflegekräfte auszubilden. Zwar gebe es bereits Kinderherzchirurgen vor Ort, aber es fehlten Kinderkardiologen, Anästhesisten und spezialisierte Pflegekräfte. „Bei manchen Behandlungen gibt es vor Ort noch Berührungsängste. Daher möchten wir die Ärzte und Pfleger vor Ort anleiten und gemeinsam mit ihnen die Behandlungen durchführen, damit sie eigenständig weiter behandeln können“, erklärt Dr. Gleb Tarusinov.

In Ghana geht es auch darum, Ärzte- und Pflegepersonal zu schulen.
In Ghana geht es auch darum, Ärzte- und Pflegepersonal zu schulen. © EVKLN

Der Einsatz in Ghana ist für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit, so die Klinik. „Familien mit herzkranken Kindern in Afrika können oft nur hoffen, dass die Kinder durch Vermittlung von Hilfsorganisationen im Ausland operiert werden können, sonst sterben sie. Mit unserem Einsatz können wir in kurzer Zeit vielen Kindern gleichzeitig helfen. Jedes Jahr behandeln wir etwa zehn Kinder aus dem Ausland im HZD. In Ghana sind es bestimmt 20 Kinder in einer Woche. Und das ist nur möglich, weil sich alle in ihrer Freizeit so engagieren“, sagt Dr. Michael Scheid.

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Die letzten Wochen vor der Abreise waren geprägt von akribischer Vorbereitung. Angefangen bei der Bestellung der benötigten Medikamente, die rechtzeitig vor Ort in Ghana zur Verfügung stehen müssen, bis hin zum Transport der notwendigen medizinischen Geräte und Materialien. Die Logistik wurde maßgeblich von Tim Josten von Kinderherzen e.V. und Jens Conrad, Geschäftsführer der Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder, übernommen. Mithilfe von Spendengeldern dieser beiden Organisationen ist es möglich, den Einsatz in Ghana zu finanzieren.