Duisburg. Die Stadt Duisburg testet den „Enforcement Trailer“. Doch der als Anhänger getarnte Blitzer wurde beschmiert. Wo überall er bald blitzen soll.
Diese Nachricht wird viele Duisburger Autofahrerinnen und -fahrer nicht erfreuen. Die Stadt testet ein neues Gerät zur Geschwindigkeitskontrolle – einen „Enforcement Trailer“, wörtlich übersetzt: Vollstreckungsanhänger. Der neue Blitzer-Anhänger, der Temposünder in der ganzen Stadt überführen soll, wurde jüngst aber attackiert.
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Momentan steht das von der Wiesbadener Firma Vitronic hergestellte Gerät in der 50er Zone an der Koloniestraße Richtung Stadtmitte, gegenüber von Lidl. Direkt nach der neuen 30er- folgt die 50er-Zone – die anscheinend viele Verkehrsteilnehmer zur Raserei verführt.
Blitzer „Enforcement Trailer“ in Duisburg mit roter Farbe beschmiert
Die soll der als grauer Anhänger getarnte Blitzer nun eindämmen. Doch schon nach wenigen Tagen haben Unbekannte den Blitzer genau über dem Sichtfenster mit roter Farbe beschmiert. Die Farbe solle in einigen Tagen entfernt werden, teilt ein Stadtsprecher auf Anfrage mit. Zudem habe der Blitzkasten auch noch einen technischen Defekt. Dieser solle ebenfalls schnellstens behoben werden.
Die Stadt Duisburg hatte den Blitz-Anhänger für einen dreimonatigen Zeitraum angemietet, um den Umleitungsverkehr rund um die Sperrung der Gaterwegbrücke in Rheinhausen besser kontrollieren und lenken zu können.
Während der Sperrung wurde der Trailer an den ausgewiesenen Umleitungsstrecken platziert, „um vor allem die temporären Geschwindigkeitsbeschränkungen zu kontrollieren“, wie der Stadtsprecher erläutert.
Stadt Duisburg wird Blitzer voraussichtlich länger mieten
Seit der Wiederfreigabe der Brücke Mitte Oktober (wir berichteten) erprobt die städtische Verkehrsüberwachung als Teil des Ordnungsamtes den mobilen Blitzer im gesamten Stadtgebiet. „Wir prüfen dabei, ob ein längerfristiger Einsatz in Duisburg erfolgen wird. Wir gehen aktuell davon aus, dass die Erprobungsphase positiv verlaufen wird und der Blitz-Anhänger längerfristig angemietet wird“, heißt es dazu.
Die Stadt stellt den Enforcement Trailer während des Probelaufs an Stellen im Stadtgebiet auf, an denen sich Beschwerden über zu schnelle Autos gehäuft haben. Dabei seien verschiedene Aufstellorte für den Anhänger angedacht, darunter die Krefelder Straße in Rheinhausen, die Münchener Straße im Duisburger Süden und die Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße in Walsum. Der Blitzer soll dann jeweils drei bis sieben Tage an einem Standort verbleiben.
110.000 Euro Miete – 380.000 Einnahmen durch Bußgelder
Was die Stadt für die Miete zahlt, dazu wollte man im Rathaus keine Angaben machen – aus Wettbewerbsgründen.
Zur Einordnung: Die Stadt Lünen zahlt für die Leihe ihres Enforcement Trailers nach eigenen Angaben für ein Jahr 110.000 Euro. Die erwarteten Einnahmen durch Bußgelder liegen dort bei 380.000 Euro. Eine Rechnung, die also aufgeht – wenn die Raser auf die Tube drücken statt auf die Bremse.
Insgesamt nahm die Stadt Duisburg im Vorjahr rund 4,43 Millionen Euro durch Geschwindigkeitskontrollen ein, den Großteil davon durch mobile Geschwindigkeitsüberwachungen.