Duisburg. Die A 40 ist zwischen Kreuz Duisburg und Kaiserberg in Richtung Essen gesperrt. Wie die Bauarbeiten laufen und was Autofahrern Hoffnung macht.
140 Grad heiß – das „schwarze Gold“ fließt aus dem riesigen Asphaltbeschicker auf den Straßenfertiger. Direkt dahinter fahren die Straßenwalzen, damit die zähflüssige Masse gleichmäßig und schnell zur neuen Autobahndecke wird. Höllenlaut ist es auf der Baustelle der A 40 zwischen dem Kreuz Duisburg und Kreuz Kaiserberg. Noch eine Baustelle, werden viele Autofahrer sagen. Die Folge: Vollsperrung in Richtung Essen seit Freitag 20. Oktober, 22 Uhr.
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Umleitungen sind mit dem Roten Punkt ausgeschildert und führen ab dem Kreuz Duisburg über die A 59, die A 42 und die A 3. Während Erdal Zorlu, zuständiger Projektleiter Bau und Erhaltung bei der Autobahn GmbH des Bundes, von keiner besonderen, zusätzlichen Verkehrsbelastung auf den Umleitungsstrecken spricht, sieht die Realität am Samstag anders aus.
A-40-Teilstück in Duisburg gesperrt: Autofahrer sind genervt
Auf der A 59 Richtung Dinslaken und weiter auf die A 42 in Richtung Dortmund geht nichts mehr. Es staut sich über etliche Kilometer. Rappelvoll ist es, so dass es schon eine Geduldsprobe ist, überhaupt auf die A 42 – seit Ende 2015 eine Dauerbaustelle – aufzufahren. Der Grund: Ausgerechnet an diesem Wochenende werden die Fahrbahnen von drei Spuren auf zwei und schließlich auf eine geführt. Vielen Autofahrern kocht das Blut, wie man sehen kann. Sie sind nicht mehr bereit, von links nach rechts andere einscheren zu lassen. Und auch von den Zufahrten in den (nicht) fließenden Verkehr ist kaum ein Einfädeln möglich.
Die Lage für die Verkehrsteilnehmer spitzt sich in Duisburg wegen zahlreicher Baustellen, Sperrungen und Umleitungen dramatisch zu. Von Freitag, 27. Oktober, 22 Uhr, bis Montag, 6. November, 5 Uhr, geht auf der A 40 zwischen der Anschlussstelle Duisburg-Rheinhausen und dem Autobahnkreuz Duisburg nichts – Vollsperrung. Wegen der Arbeiten an der Rheinbrücke Neuenkamp dürfen dort zehn Tage lang keine Autos und Laster rollen. Eine der wichtigsten Verkehrsadern der Region wird für einige Zeit dicht gemacht.
Arbeiten wurden extra vorgezogen
„Weil mit dem Abbau der Wiegeeinrichtungen auf der A 40 zwischen Duisburg-Rheinhausen und dem Kreuz Duisburg an der A 59 begonnen wird“, seien die aktuellen Asphaltarbeiten zwischen dem Kreuz Duisburg und Kaiserberg in Richtung Essen nach Angaben des Projektleiters Zorlu extra vorgezogen worden.
Sie sind notwendig, weil sich durch die 120.000 Pkw und Lkw, die normalerweise pro Tag über diesen 1,4 Kilometer langen Abschnitt fahren, gefährlich tiefe Spurrinnen in die Fahrbahn gefressen haben. Vor allem die 40-Tonner setzen dem Asphalt zu. Und das Ruhrgebiet als Transitstrecke leidet besonders unter der Last.
Es dampft und stinkt am Samstagnachmittag auf dem A-40-Teilstück. Der Lärm ist ohrenbetäubend. So laut, dass man die vorbeirasenden Autos in der Gegenrichtung nicht mehr hört.
400 Tonnen Asphalt in 60 Minuten
Präzise und zentimeterweise geht es voran: Vier Meter pro Stunde schaffen Mensch und Maschine, 400 Tonnen Asphalt werden in 60 Minuten aufgetragen. Zehn Mitarbeiter – die Lkw-Fahrer nicht mitgezählt – arbeiten hochkonzentriert in drei Acht- bis Neun-Stunden-Schichten rund um die Uhr.
Ungefähr 30 Lkw befahren die Baustelle, um den Zeitplan einzuhalten. Schon heiß kommt der Asphalt aus dem Mischwerk und wird mit Lastwagen zum Beschicker gefahren. Von da aus fällt die zähe Masse in den Straßenfertiger und dann auf die Straße. Die konstante Geschwindigkeit, mit der sich die riesigen Maschinen nach vorne arbeiten, wird automatisch gesteuert. Der Fahrer auf dem Beschicker kontrolliert und kann jederzeit eingreifen.
Die Arbeiten kommen laut Zorlu gut voran. „Das Auftragen der Asphaltschicht konnte schon am Samstag um 23 Uhr beendet werden“, erklärt Projektleiter Erdal Zorlu am Sonntagmorgen. „Gegen 18 Uhr am Sonntag müssten auch die Markierungsarbeiten abgeschlossen sein“, hofft er. Dann müssen noch die schweren Maschinen weggeräumt werden.
Hoffnung auf frühere Freigabe der Autobahn
Aber das vielbefahrende Teilstück Richtung Essen könne vielleicht noch spät am Sonntag beziehungsweise Stunden vor dem geplanten Termin am Montagmorgen um 5 Uhr wieder freigegeben werden.