Duisburg. Was schätzen Läufer an der Regattabahn-Strecke, deren Beleuchtung durch den Lichterlauf finanziert wird? Wir haben uns beim Lauf-Event umgehört.
Die Tage werden immer kürzer, die Dämmerung setzt früher ein: ein Dilemma für viele, die gerne nach Feierabend noch eine Runde joggen gehen. Die Laufstrecke im Sportpark Duisburg an der Regattabahn ist deshalb im Dunkeln beleuchtet. Um diese Beleuchtung auch weiterhin zu finanzieren, veranstalten Stadtsportbund und Karsten Kruck (Laufsport Bunert) alljährlich den Lichterlauf. Wir haben uns unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur bekannten Laufstrecke und zum Traditionsevent umgehört.
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Die Videospiel-Helden Mario und Luigi, im echten Leben: André und Florian, laufen bei der 21. Ausgabe des Lichterlaufs zum ersten Mal mit. Für die beiden Duisburger steht offensichtlich der Spaß im Vordergrund, sie haben sich mit Kappen und Hosenträgen sportlich verkleidet als Nintendo-Figuren.
Laufstrecke an der Regattabahn: im Sommer kühler, im Winter sicher
Die beiden laufen häufiger zusammen, bisher allerdings noch nicht an der Regattabahn. „Das ist unser erster Lichterlauf, wir machen dieses Jahr auch das erste Mal die Winterlaufserie.“ André freut sich schon auf die Regattabahn: „Mal gucken, ob wir heute schon die Beleuchtung brauchen, aber es ist ja auch so eine schöne Laufstrecke.“ Natürlich leuchten die Lampen auch beim um 20 Uhr gestarteten Lichterlauf.
Die schönsten Bilder vom Lichterlauf im Sportpark Duisburg
Der sechsjährige Leon war beim Bambinilauf dabei, sonst benutzt er die Regattabahn eher für andere Dinge: „Ich finde den Spielplatz so cool – da ist ein großes Schiff, und man kann sogar übers Wasser fahren.“ Mutter Sabine läuft dieses Jahr nicht mit: „Ich bin leider erkältet, da wollte ich das nicht riskieren.“ Ansonsten geht sie aber gerne mit Freunden an der Regattabahn laufen. Für sie ist das die einzige Möglichkeit, auch im Winter noch zu joggen: „Morgens und abends ist es ja noch dunkel, da laufe ich natürlich nicht durch den Wald, tagsüber muss ich arbeiten.“ Gerade für sie als Frau biete die Beleuchtung Sicherheit und Wohlbehagen beim Laufen.
Lisa ist 20 Jahre alt und läuft zum ersten Mal den Lichterlauf. Sie hat das Laufen über die Corona-Zeit für sich entdeckt: „Während der Kontaktbeschränkungen bin ich mit Freunden joggen gegangen und bei mir hat sich der Spaß gehalten.“ Seitdem versucht sie, mindestens einmal wöchentlich zu joggen – vorzugsweise an der Regattabahn: „Im Sommer ist es hier einfach angenehmer, weil es durch das Wasser etwas kühler ist. Und im Winter ist es ja quasi die einzige Möglichkeit, das ist schon toll mit den Lichtern.“
Post-Personal läuft für den Trainingsplatz
Michael Schmidt ist direkt mit einer ganzen Gruppe dabei. Er gehört zur Laufgruppe der Deutschen Post Duisburg – selbst läuft der 55-Jährige heute nicht mit, dafür aber rund ein Dutzend seiner Kollegen. „Wir sind schon seit dem zweiten Jahr als Gruppe dabei – das hat klein angefangen und wurde jetzt immer größer.“
Für die Läufer von der Post steht der Teambuilding-Aspekt im Vordergrund. Das hindert sie aber nicht, Ambitionen zu haben: „Wir haben hier auch schon richtige Läufer dabei, in der Firmenwertung waren wir die letzten Jahre immer auf dem ersten oder zweiten Platz“, erzählt der Postbote stolz. Der Lichterlauf sei mittlerweile ein Pflichttermin, für einen guten Zweck zu laufen eine Besonderheit. „Viele von uns joggen hier auch privat, gerade im Winter ist es wichtig, dass es Unterstützung für die Lichter gibt.“ Sie als Gruppe seien nächstes Jahr definitiv wieder dabei, „damit das Licht an bleibt“, so Schmidt.
Finanzierung der Lichter: „Drang zur Unterstützung wird immer weniger“
Das wünscht sich auch Veranstalter Karsten Kruck von Bunert Laufsport. Die Läuferzahlen sinken seit einigen Jahren, dieses Mal sind es ein paar mehr als 2022, etwas mehr als 1500 Läufer sind dabei. „Das ist zwar eine kleine Steigerung, aber nicht viel – vielleicht 100 Leute mehr.“
Dennoch ist Kruck optimistisch, dass die Lichter auch in diesem Winter mit Hilfe der Startgelder noch leuchten. Für die Zukunft hat er aber Sorgen: „Ich glaube, man hat die Lichter als gegeben angenommen, der Drang zur Unterstützung wird dann immer weniger.“
Für ihn ist die Anlage unersetzlich, auch alle Läuferinnen und Läufer aus dem Bunert-Team trainierten hier regelmäßig. „Hier laufen Amateure, Profis, Vereine, Leute von außerhalb – das ist ein Ort für alle. Deshalb lohnt es sich, weiterhin dafür zu kämpfen – die Lichter bleiben an!“