Duisburg. Nach dem Schockanruf bei einer Seniorin (90) schickten Telefonbetrüger ein Mädchen (13) zur Geldübergabe. Doch sie waren überlistet worden.

Ein Mann aus Duisburg hat laut Polizei Trickbetrüger überlistet, die seiner 90-jährigen Mutter mit einem Schockanruf 20.000 Euro stehlen wollten. Zur fingierten Geldübergabe schickten die Betrüger ein 13-jähriges Mädchen.

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So schildert die Polizei Duisburg den Fall: Am Mittwoch (6. September) klingelte um etwa 13.45 Uhr das Festnetztelefon in der Wohnung der Seniorin an der Grazer Straße in Buchholz. Doch statt der 90-Jährigen – sie war nicht zu Hause – nahm ihr 61-jähriger Sohn ab. Der schaute in der Wohnung gerade nach dem Rechten. Am anderen Ende der Leitung gab sich eine Person mit weinerlicher Stimme als Tochter der Seniorin aus. Sie schwindelte, sie habe gerade einen schweren Unfall verursacht und benötige eine größere Geldsumme als Kaution.

Schock-Anrufer in Duisburg: So überlistete der Sohn einer Seniorin (90) die Trickbetrüger

Wie das Präsidium erläutert, erkannte der 61-Jährige „sofort die dreiste Masche der Telefonbetrüger, spielte mit und gab sich als seine 90-jährige Mutter aus“. Über sein Handy verständigte er währenddessen die Polizei. Als vermeintliche Seniorin besprach er mit den Betrügern, dass er beziehungsweise sie noch zur Bank fahren müsse, um die geforderte Kaution abzuholen. Dann sollte die Übergabe des Geldes – 19.800 Euro – an der Wohnanschrift der 90-Jährigen erfolgen.

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Die Telefonbetrüger schöpften keinen Verdacht und schickten wenig später eine Abholerin zur Grazer Straße. Damit ihr nicht auffällt, dass sie es nicht mit einer älteren Dame, sondern mit einem Mann zu tun hatte, zog dieser sich einen Kapuzenmantel über und ging in gebückter Haltung zur Übergabe.

Trickbetrüger schickten 13-jähriges Mädchen zur Geldübergabe

In der Zwischenzeit hatten sich Polizisten in Zivil auf die Lauer gelegt. Sie konnten die Abholerin festnehmen, unmittelbar nachdem der Umschlag (ohne Geld) übergeben worden war. Wie sich herausstellte, war die Komplizin erst 13 Jahre alt. Die Beamten übergaben sie dem Jugendamt.

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Der 61-Jährige hat die Masche der Trickbetrüger schnell durchschaut – in vielen Fällen aber haben die skrupellosen Täter Erfolg. Erst im April zum Beispiel brachten Betrüger einen 81-Jährigen in Duisburg um seine gesamten Ersparnisse (wir berichteten).

  • Die Polizei Duisburg informiert darum, wie man sich bei einem Schockanruf richtig verhält, im Internet auf der Seite duisburg.polizei.nrw/schockanrufe.
  • Fragen beantwortet auch Kriminalhauptkommissar Ralf Schäfer. Er ist telefonisch unter 0203 280 4255 zu erreichen, zudem per E-Mail unter ralf.schaefer@polizei.nrw.de.