Duisburg. Homosexuelle erleben in Duisburg oft Anfeindungen. Die Stadt möchte feindliche Einstellungen gegen queere Lebensformen stärker bekämpfen.
Alle Menschen sollen gleichberechtigt, frei, sicher und selbstbestimmt an der Gesellschaft teilhaben. Damit dies auch für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie andere queere Menschen (LSBTIQ*) möglich ist, möchte die Stadt Duisburg mit einem Aktionsplan feindliche Einstellung gegen queere Lebensformen bekämpfen und sexuelle und geschlechtliche Minderheiten stärken.
Bereits vor zwei Jahren hat der Gleichstellungsausschuss einen Prüfantrag angestoßen, um einen Aktionsplan in Duisburg zu etablieren. Die Stadtverwaltung hat daraufhin eine Umfrage an das Bundesnetzwerk der kommunalen LSBTIQ*-Koordinierungsstellen gesandt, um Vorgehensweise, Aufwand und Kosten, für einen solchen Aktionsplan „Queer“ zu erfragen.
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Queere Menschen in Duisburg erfahren Beleidigungen
Dass es einen Bedarf in der Stadt an Rhein und Ruhr gibt, sexuelle und geschlechtliche Minderheiten zu schützen, zeigen Schilderungen von queeren Duisburgern, so etwa beim diesjährigen Christopher Street Day. So sollen Beleidigungen und Beschimpfungen im öffentlichen Leben in den vergangenen Jahren zugenommen haben, sagt Christian Karus, Vorsitzender des Vereins DU Gay.
CSD in Duisburg- 114 Fotos – so bunt waren Party und Protest„Viele Städte haben schon einen Aktionsplan“, sagt Karus. Dabei geht es zum Beispiel um die Stärkung der Aufklärungs- und Beratungsangebote für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt oder um Schutzräume für queere Menschen. Es kann aber auch um den Schutz am Arbeitsplatz oder im Sportverein oder die gesundheitliche Versorgung von queeren Menschen gehen.
Duisburg hält Aktionsplan für sinnvoll – Beratungsfirma soll helfen
„Die Erstellung eines Aktionsplans für die Stadt Duisburg wird vonseiten der Stadt Duisburg als sinnvoll angesehen“, heißt es auch in der Beschlussvorlage, die am Donnerstag im Gleichstellungsausschuss beraten wird und am 18. September dem Rat der Stadt zur Entscheidung vorliegen wird.
Aufgrund der Rückmeldungen des Bundesnetzwerks der kommunalen LSBTIQ*-Koordinierungsstellen und der Tatsache, dass bei der Stadt nur eine Stelle für das Thema Queer/vielfältige Lebensformen existiert, sieht die Verwaltung es als sinnvoll an, dass die Erstellung des Aktionsplans „Queer“, analog zu anderen kreisfreien Städten und Kreisen, durch eine Beraterfirma beauftragt wird. Die Kosten werden auf rund 25.000 Euro geschätzt.