Duisburg. Dieses Zeichen geht unter die Haut: Drei Duisburger Tattoo-Studios stechen das Organspende-Tattoo kostenlos. Was dahinter steckt.
Das Tattoo, das der Verein Junge Helden ins Leben gerufen hat, soll zeigen, dass man Organspender ist. Es ist aber nicht allein gültig. Dafür müsste es offiziell anerkannt werden. Momentan müssen Spender einen Organspendeausweis mit sich tragen, damit klar ist, dass man seine Organe spenden möchte. Mit dem Tattoo will der Verein aber auf das Thema aufmerksam machen und hofft, dass das Zeichen unter der Haut irgendwann so wie ein Organspendeausweis anerkannt wird. Wo man sich das Tattoo in Duisburg kostenlos stechen kann.
Ein Tattoo, das Leben retten kann. Das ist die Idee der Organspende-Tätowierung des Vereins Junge Helden. Rund 10.000 Menschen warten in Deutschland auf eine Organspende. Obwohl eine große Mehrheit angibt, ihre Organe spenden zu wollen, werden laut des Vereins Junge Helden aber nur nur 0,001 Prozent wirklich zum Organspender. Der Verein setzt sich dafür ein, junge Menschen über die oft lebensrettende Maßnahme aufzuklären.
Organspende-Tattoo: Duisburger Tätowierer hat es schon über 150 Mal gestochen
Nun hat der Verein eine Hautgravur ins Leben gerufen, die irgendwann einmal den Organspendeausweis ersetzen könnte. Das Tattoo besteht aus zwei Halbkreisen und einem ganzen Kreis. Sie stehen für das „O“ in Organ und das „D“ für Donor – zu deutsch: Spender. Immer mehr Menschen lassen sich dieses Zeichen unter die Haut stechen, damit sie als potenzieller Spender direkt auf den ersten Blick zu erkennen sind. Das Tattoo ist kostenlos und wird unterstützt von der Initiative „Opt.Ink“. Über 400 Studios deutschlandweit machen schon mit. Auch in Duisburg. Im Tattoo-Studio „44“ (Koloniestraße 175) von Olli Orlikowski (41) und Dimitrios Cuuvaris (37) können sich Kunden kostenlos tätowieren lassen.
Olli Orlikowski sagt: „Mittlerweile habe ich das Tattoo schon über 150 Mal gestochen. Manche Kunden wollen es auch mit einem Motiv versehen.“ Das koste dann allerdings schon extra. Er zeigt auf seine Entwürfe: das Organspende-Tattoo hat er in unterschiedlichen Ausführungen gestaltet. Mit Schmetterlingen, MSV-Logo, einer Rose, einem Mandala oder auch einer Herzfrequenz. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt - so lange das Zeichen eindeutig zu erkennen ist.
Auf dem Tätowier-Stuhl hat der Soziologiestudent Severin Fietz (20) Platz genommen, das neue Organspende-Tattoo soll auf die Seite des Handgelenks. Angst vor der Nadel hat der gebürtige Kölner nicht. Er hat schon am Oberarm eine Tätowierung und am Bein. In seiner Nase ein Piercing. Die Aufregung über das neue Körper-Kunstwerk hält sich also in Grenzen. Hier überwiegt die Vorfreude. „Ich finde die Aktion super, weil ich auch einen Organspendeausweis habe – aber den hat man ja nicht immer dabei. Um so mehr Menschen das Tattoo haben, desto größer ist die Chance, dass es irgendwann gesellschaftliche Akzeptanz findet“ sagt der 20-Jährige.
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Und auch eine Rechtsverbindlichkeit. Denn: Noch braucht es den Ausweis, das Tattoo alleine reicht nicht aus. Severin Fietz selbst ist Motorradfahrer. „Da kann auch etwas passieren“, ist er sich bewusst.
Wie das Tattoo bei seiner Familie ankommt, habe ihn selbst überrascht: „Meine Oma ist ja nicht so für Tätowierungen, aber als ich ihr sagte, dass es für Organspende ist, fand sie es am Ende eine richtig gute Idee.“
Mittlerweile haben sich über 4500 Menschen damit verewigen lassen. Auf der Internetseite von Junge Helden (https://junge-helden.org/optink) werden sie mit einem Zähler erfasst.
Organspende-Tattoo: Zwei weitere Studios in Duisburg registriert
- Zwei weiter Duisburger Tattoo-Studios bieten das Organspende-Tattoo kostenlos an und sind bei Junge Helden registriert.
- Es handelt sich um das „Earl Grey Tattoo Studio“ (Krummenhakstraße 8) und das „Get Inked Studio“ (Erlenstraße 124).