Duisburg. Jörg Grzella startet als neuer Finanzvorstand der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann im Duisburger Süden. Was der Stahlmanager jetzt angeht.

Ab Montag hängt das Namensschild von Jörg Grzella an der Tür des Finanzvorstands der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) in Duisburg. Der 59-Jährige war zuvor seit 2016 in gleicher Funktion für die Salzgitter Mannesmann Handel in Mülheim tätig und gehörte der Geschäftsführung von Salzgitter Mannesmann International an.

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„Teil der Transformation der HKM zu sein, ist eine einmalige Chance“, sagt er über den Reiz der neuen Aufgabe. Dass der Weg vom Hochofen zur wasserstoffbasierten Direktreduktion nicht einfach wird für die Hütte im Duisburger Süden, ist ihm bewusst: „Ich bin kein Romantiker, sondern Realist.“ Zwischen zwei und drei Milliarden Euro erfordert der Umbau, den die Gesellschafter absegnen müssen.

Neuer Finanzchef bei HKM in Duisburg mit großer Erfahrung

Seine Erfahrung mag den Ausschlag für die Wahl des Aufsichtsrats gegeben haben. „Schwierige Situationen, in denen es ums Ganze ging, habe ich schon öfter erlebt“, sagt er selbst, erinnert etwa seine Zeit bei Klöckner Stahl in Bremen.

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Nach einem „Ausflug in den Handel“ freue er sich auf die Rückkehr in einen Produktionsbetrieb, in dieser Rolle bringt er acht Jahre Erfahrung als Geschäftsführer der Salzgitter Flachstahl mit. „Back to the roots“ passt auch im Bezug auf Duisburg: Die Klöckner-Werke waren eine seiner ersten Stationen.

Gebürtiger Frankfurter mit familiärer Stahl-Vorbelastung

Wie kommt ein gebürtiger Frankfurter in die Stahlindustrie? „Schon mein Vater war Eisenhüttenmann“, berichtet Grzella. Deshalb studierte auch er Eisenhüttenkunde an der RWTH Aachen und startete 1989 bei der Lurgi AG in seiner Heimatstadt – zum Portfolio des Anlagenbauers gehörten auch Sinteranlagen für die Stahlindustrie.

Zu Klöckner stieß er 1991, wechselte 1996 zur Preussag Stahl, der späteren Salzgitter AG, wo er 2001 das Konzerncontrolling übernahm. Auch da ging’s ums Geld, für das er nun auch bei HKM zuständig ist. Es gilt, die Planung für eine DRI-Anlage voranzutreiben. „Wir müssen unter das technische Konzept einen Preis schreiben“, sagt der neue HKM-Finanzchef, der von seinem Wohnort Angermund den neuen Arbeitsplatz auch mit dem Fahrrad erreichen kann.