Duisburg-Neudorf. Ein Teil der Straußsiedlung in Duisburg-Neudorf verkommt und wird zum Anziehungspunkt für die Drogenszene. Die Gebag kündigt Gegenmaßnahmen an.
Die Gebag hat den Umbau der Straußsiedlung in Neudorf gestoppt – die Kosten laufen davon. Die Häuser an der Straußstraße, die noch auf der Liste der Sanierung standen, sehen mittlerweile ziemlich verlassen aus. „Abends treiben sich hier Jugendliche und Drogensüchtige herum. Und die Leute lassen ihre Hunde überall hin machen. Das ist nicht schön“, erklärt Mimount Abounachat.
Sie und ihr Mann sind die einzigen, die in dem Gebäudekomplex noch weiter wohnen dürfen – das haben sie sogar vom Duisburger Amtsgericht bestätigt bekommen, erzählen sie. Der Hintergrund ist indes ernst: Weil ihr Mann an Demenz erkrankt ist, möchten sie unbedingt in der Wohnung bleiben, denn die Gegend ist ihm vertraut.
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Mimount Abounachat ist erleichtert, dass nun so entschieden wurde. Doch wohl fühlt sie sich nicht unbedingt. „Vor ein paar Wochen haben sie überall Bretter dran gemacht.“ Nachbarin Petra Thiele, die aus einem dieser Häuser ausgezogen ist, weil die Gebag mit Blick auf die anstehenden Sanierungen die Gebäude leer ziehen wollte, sagt: „Wenn ich gewusst hätte, dass das alles so lange dauert, wäre ich nicht so schnell ausgezogen.“
Gebag Duisburg ist das Problem bekannt
Die verlassenen Häuser sorgen nicht dafür, dass sich die Bewohner der sanierten Wohnungen wohl fühlen. „Im hinteren Bereich parkt kaum ein Auto, weil sich dort abends Gestalten rumtreiben“, beschreibt Fatma Soykan. „Hier hatten wir früher unsere Gärten. Jetzt liegt hier überall noch Schutt und keiner tut etwas.“
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Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt Gebag-Sprecherin Lisa Melchior: „Es ist leider richtig, dass sich im Bereich des Brachgeländes bei den Lauben neben dem Garagenhof eine gewisse, neue Drogenszene entwickelt hat. Wir werden daher die Lauben abreißen und regelmäßig einen Grundschnitt und Säuberungen der Rasenflächen durchführen.“ Zudem habe die Gebag das Ordnungsamt um Unterstützung gebeten. Dort soll es nun regelmäßige Kontrollen geben.
Polizei Duisburg: Keine vermehrten Einsätze in der Straußsiedlung
Die Stadt verweist allerdings auf die Polizei. Auf Nachfrage erklärt Polizeisprecherin Julia Schindler, dass der Bereich Straußstraße/Waldstraße noch nicht als einschlägiger Drogenumschlagplatz aufgefallen sei. „Wir hatten dort bisher keine Einsätze. Allerdings raten wir den Bürgern immer, wenn ihnen etwas auffällt, das an die Polizei zu melden.“