Duisburg. Der Rat soll Linda Wagner zur neuen Dezernentin der Stadt Duisburg wählen. Warum die Fraktion der Grünen nicht zustimmen wird.

Der Rat der Stadt wird am kommenden Montag, 12. Juni, Linda Wagner zur neuen Dezernentin für Umwelt, Kultur, Gesundheit und Verbraucherschutz in Duisburg wählen. Die Grünen werden der Wahl der 51-Jährigen nicht zustimmen, kündigen die Sprecher Anna von Spiczak und Felix Lütke an.

Wagner, gebürtige Essenerin und seit 2017 Beigeordnete der Stadt Gladbeck, ist von einer „Findungskommission“ des Rates unter 29 Bewerberinnen und Bewerbern mehrheitlich ausgewählt worden. Der Grund, die parteilose Juristin nicht zu wählen, sei das Abstimmungsverhalten in der Kommission, so die Grünen, die sich voraussichtlich bei der Wahl enthalten werden.

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Zwar gebe es kein ausdrückliches Vorschlagsrecht der Grünen für die Nachfolge ihres Parteimitglieds Matthias Börger, der im Frühjahr nach nur einem Jahr im Amt als Dezernent ins NRW-Umweltministerium wechselte. „Allerdings war es bislang ein ungeschriebenes Gesetz, dass auch die drittgrößte Fraktion im Rat sich im Verwaltungsvorstand wiederfindet“, so Felix Lütke.

Kein grüner Dezernent mehr im Verwaltungsvorstand

Mit Börger, seinem Vorgänger Dr. Ralf Krumpholz und Dr. Peter Greulich (ab 2000 bis 2013), ab 2006 auch Stadtdirektor zu Zeiten von OB Adolf Sauerland und einer schwarz-grünen Ratskoalition, waren in der jüngeren Vergangenheit stets auch ein Beigeordneter mit grünem Parteibuch in der Stadtspitze vertreten.

In der Kommission hätten die Grünen sich für eine Bewerbung entschieden, „die eine gleiche oder bessere Qualifikation für die Stelle hatte“, so von Spiczak. Dafür habe es aber keine Mehrheit gegeben. „Auch Linda Wagner gebührt natürlich ein Vertrauensvorschuss, dass wir ihrer Wahl nicht zustimmen, hat nichts mit ihrer Person zu tun“, betonen die Fraktionssprecher.