Duisburg. Am nächsten Montag soll der Duisburger Rat die Auflösung des Immobilienmanagements IMD beschließen. So stellt sich OB Sören Link die Zukunft vor.

Eine „Neuordnung der städtischen Immobilienwirtschaft“ soll der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Montag beschließen. In dem Beschlussvorschlag, der wohl eine Mehrheit im Stadtparlament finden wird, ist die Zukunft des IMD skizziert. Die Zerschlagung hatte die Verwaltungsspitze in einem Brief an die Beschäftigten vor vier Wochen angekündigt, in einer Mitarbeiterversammlung vor 14 Tagen hatte Thomas Krützberg seinen Rücktritt als Geschäftsführer der Immobilientochter angekündigt (wir berichteten).

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Der Verwaltungsvorschlag für den Rat sieht die Aufteilung der Liegenschaften „auf mindestens zwei weitere Sondervermögen“ vor. Das könnten Schulen und „sonstige Gebäude“ sein, als mögliches drittes kommen Hallen/Kulturbauten infrage. Erhalten bleiben könnte eine Einheit für die zentrale Betreuung einzelner Gewerke oder Dienstleistungen. Das hatten Beschäftigte in der Betriebsversammlung angeregt.

Gebag, DVV und WBD könnten künftig die Stadtimmobilien bewirtschaften

Mit der technischen und kaufmännischen Betriebsführung sollen städtische Töchter, etwa Gebag, DVV oder Wirtschaftsbetriebe beauftragt werden. Vorbild ist das zum Jahreswechsel gegründete „Sondervermögen Kita“ (SVK), in dem die Kita-Immobilien von der Gebag bewirtschaftet werden. Auch hier bleibt der Immobilienbestand bei der Kernverwaltung, er wird lediglich von der Stadttochter bewirtschaftet.

Die rund 400 Beschäftigten des IMD bleiben Beschäftigte der Kernverwaltung, ein Wechsel zu einer Stadttochter erfolgt nur auf eigenen Wunsch. Die Neuordnung, so heißt es ausdrücklich, soll auch „in enger Abstimmung mit der Personalvertretung“ erfolgen.

Die Abberufung von Thomas Krützberg (l.), der die IMD-Geschäftsführung auf eigenen Wunsch verlässt, beschließt der Rat am kommenden Montag, der technische Geschäftsführer Winand Schneider (r.) begleitet die Auflösung und Neuordnung der städtischen Immobilienwirtschaft.
Die Abberufung von Thomas Krützberg (l.), der die IMD-Geschäftsführung auf eigenen Wunsch verlässt, beschließt der Rat am kommenden Montag, der technische Geschäftsführer Winand Schneider (r.) begleitet die Auflösung und Neuordnung der städtischen Immobilienwirtschaft. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Wirtschaftsprüfer sollen bei der Neustrukturierung helfen

Mit der Vorbereitung der neuen Struktur werden externe Berater und Wirtschaftsprüfer beauftragt, sie sollen auch helfen, die Bilanzwerte der zu gründenden Sondervermögen zu ermitteln. Dafür will die Stadt 500.000 Euro zur Verfügung stellen.

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Die Stadt wolle „die beste Lösung für die Nutzer der Immobilien“, betont der Verwaltungsvorstand. Zielsetzung einer einvernehmlich erzielten Lösung sei es, dass „die Fachbereiche wieder die Gestaltungshoheit über ihre Immobilien bekommen“. Verwiesen wird auf externe Gutachten von 2019, die eine „1:1-Übernahme des IMD in eine wie auch immer geartete Organisationsform als nicht zielführend angesehen“ hätten. Mit dem Personalrat habe man sich deshalb auf eine Neuordnung verständigt, die Eigentum und Dienstleistung (Bewirtschaftung und kaufmännische Betriebsführung) voneinander trennt.

>> STADTSPITZE: IMD IST STEIGENDEN ANFORDERUNGEN NICHT GEWACHSEN

  • Das IMD habe zwar „viele wichtige Weichen für die Entwicklung der städtischen Immobilien gestellt“, lobt der OB. Allerdings seien zusätzliche Baufachleute schwer zu finden, weitere Optimierungsmöglichkeiten im engen Korsett der „strikten Vorgaben und Satzungen der inneren Verwaltung“ begrenzt.
  • „Die Abläufe waren und sind nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt“, heißt es in der Vorlage. „Die Nutzer wurden in ihren Erwartungen enttäuscht.“ Das IMD stoße „an die Grenze des Machbaren, die strukturellen Probleme ließen einen „nachhaltigen Durchbruch“ nicht erwarten.
  • Gleichzeitig gebe es „steigende Zukunftsanforderungen“: Klimaschutz, Energieknappheit und höhere Standards lösten Sanierungsnotwendigkeiten aus, „die ein schnelleres Handeln erforderlich machen“.