Duisburg. Das Klavier-Festival Ruhr setzt in Marxloh ein großes Bildungsprojekt um. Was Schulleiter und Ministerin sich davon erhoffen.
Sichtlich beeindruckt zeigte sich Ina Brandes (CDU) bei ihrem Besuch zweier Marxloher Schulen. Die Landesministerin für Kultur und Wissenschaft ließ es sich nicht nehmen, vor Ort Einblick in die Arbeit der Education-Projekte des Klavier-Festivals Ruhr zu nehmen. Die Vorbereitungen für die Präsentation am 14. Juni in der Mercatorhalle, in die alle fünf Marxloher Schulen eingebunden sind, laufen auf Hochtouren.
Mit den Stippvisiten in der Grundschule Sandstraße und dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium konnte sich die Ministerin nicht nur über die Arbeitsmethoden der Education-Initiativen informieren, sondern auch über die nachhaltige Fortführung der Betreuung nach der Grundschule – was Festival-Intendant Franz-Xaver Ohnesorg und Education-Leiter Tobias Bleek besonders am Herzen liegt.
Klavier-Festival verzichtet als Stiftung auf öffentliche Zuwendungen
In einer Aussprache mit mehreren Schulleitern wurde nicht nur der Wert musischer Bildung für die persönliche und soziale Entwicklung der Kinder herausgestellt, sondern auch die komplexen Anforderungen an Schulen mit überdurchschnittlich hohem Migrantenanteil.
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Angesichts sprachlicher und integrativer Probleme seien Methoden gefragt, so Klaus Hagge, der Leiter der Grundschule Sandstraße, die eine intensive Kooperation von Schulleitern, Lehrern, zusätzlichen Fachpädagogen, Musikern, Tänzern und auch der Eltern erfordern. Was dem Education-Projekt mit zunehmendem Erfolg auch gelinge, allerdings exemplarisch in Marxloh durch eine Institution wie das Klavier-Festival, das als Stiftung bewusst auf öffentliche Zuwendungen verzichtet. Was kann das Kulturministerium leisten, um solche Initiativen flächendeckend zu fördern?
Ministerin Brandes weist auf das umfangreiche „JeKits“-Programm des Landes hin, das jedem Kind im Grundschulalter ermöglicht, sich mit Gesang, Tanz oder einem Instrument musisch zu betätigen und dem sich mittlerweile 999 Schulen des Landes angeschlossen haben.
Zusammenarbeit mit Orchestern und Musikern intensivieren
Prinzipiell plädiert sie für einen weiteren Ausbau von Bildungsverbünden, also für die Zusammenarbeit von Schulen mit anderen Bildungseinrichtungen wie etwa Musikschulen. Was angesichts steigender Flüchtlingszahlen umso dringlicher sei, um allen Kindern den Weg in die Gesellschaft zu ermöglichen. Als Kulturministerin setze sie sich intensiv dafür ein, an den Hochschulen die Musik- und Kunstpädagogik zu fördern und junge Leute für diese Mangelfächer zu interessieren. Die Einführung eines Rechtsanspruches auf einen Platz im Offenen Ganztag im Jahre 2026 gebe mannigfache Möglichkeiten zur „kulturellen Füllung“.
Franz-Xaver Ohnesorg sieht dadurch die Notwendigkeit erhöht, die Zusammenarbeit etwa mit den vielen Orchestern und Musikern des Landes zu intensivieren: „Ich bin mir sicher, dass etliche Musiker bereit und in der Lage sind, die Arbeit der hauptamtlichen Lehrer zu unterstützen.“
Wer sich von dem Wert der Education-Arbeit ein Bild machen will, der hat dazu am 14. Juni um 18 Uhr in der Mercatorhalle Gelegenheit, wenn Kinder aller fünf Marxloher Schulen ihre Beiträge unter dem Motto „Ligetis Welten“ präsentieren.