Duisburg. Dunkle Wolken über der Waldorfschule Duisburg: Qualifizierung der Lehrkräfte reiche nicht. Bezirksregierung hat einen Beschluss gefasst.

Die Ganztags-Waldorfschule in Duisburg ist seit Jahren in schweren Fahrwassern. Jetzt hat die Bezirksregierung Düsseldorf ein Machtwort gesprochen.

Sie hat die Genehmigung zum 31. Juli 2023 aufgehoben, „da die Genehmigungsvoraussetzungen für den Betrieb der privaten Ersatzschule eigener Art nicht mehr erfüllt sind“.

Duisburger Waldorfschule: Bezirksregierung hält Ausbildung der Lehrkräfte für nicht ausreichend

Auf Nachfrage der Redaktion erklärt eine Sprecherin der Behörde, dass „insbesondere die Gleichwertigkeit in Bezug auf die wissenschaftliche Ausbildung der Lehrkräfte nicht mehr gewährleistet ist“. Die Landes-Arbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen hatte nach einem Besuch an der Schule beklagt, dass dort nicht genug grundständig ausgebildete Pädagogen unterrichten und dadurch die Abschlüsse der Jugendlichen gefährdet sein könnten.

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Die Schließung erfolgt laut Bezirksregierung zum Schuljahresende, um den Kindern und Jugendlichen einen geregelteren Übergang zu ermöglichen. Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen sollen die Abschlüsse in diesem Schuljahr noch „nach den für Waldorfschulen üblichen Voraussetzungen erwerben“ können.

Als Reaktion darauf steht in der Waldorfschule nun eine Mitgliederversammlung an. Hier wollen die Vorstände von Träger- und Förderverein über weitere Schritte beraten. Geplant ist eine Abstimmung „über etwaige rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Bezirksregierung“.

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Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Vorstand der Waldorf-Schule

Parallel läuft gegen zwei Vorstände der Waldorfschule ein Ermittlungsverfahren, dabei geht es um den Vorwurf der Veruntreuung von Geldern im fünfstelligen Bereich. Die Staatsanwaltschaft ist wegen der Vielzahl von sichergestellten Daten seit zehn Monaten mit der Analyse beschäftigt.

Bereits vor zwei Jahren gab es zudem einen Rechtsstreit mit dem Bund der Waldorfschulen, der mit einem Kompromiss endete. Da sich an der Schule aus Sicht des Bundesverbandes nichts geändert hat, werden weitere rechtliche Schritte überlegt.

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An der Schule werden rund 180 Kinder und Jugendliche von der 1. bis zur 11. Klasse unterrichtet. Wie es für sie nach den Sommerferien weitergehen wird, ist jetzt völlig offen.