Duisburg. Der Einbau von Gas- und Ölheizungen ist ab 2024 nur noch in Ausnahmefällen möglich. Das besorgt viele Duisburger – die Stadtwerke wollen beraten.

Die Bundesregierung hat die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beschlossen. Damit dürfen vom 1. Januar 2024 an nur noch Heizungsanlagen eingebaut werden, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden können. Das gilt sowohl für Neubauten als auch für den Austausch nicht zu reparierender Heizungsanlagen. Ausnahmeregelungen sollen bei Härtefällen helfen. „Wir nehmen zu diesen Regelungen bei unseren Kundinnen und Kunden eine gewisse Verunsicherung wahr. Es muss sich aber niemand Sorgen machen“, sagt Torsten Hiermann, Leiter Markt und Vertrieb der Stadtwerke Duisburg. „Wir beraten und helfen bei der notwendigen Umstellung und bieten Lösungen für zukunftssichere und klimafreundliche Heizungsanlagen wie Wärmepumpen, Solarthermie oder einen Fernwärmeanschluss an.“

So viele Duisburger Haushalte heizen weiter mit Gas und Öl

Nach Zahlen der Stadtwerke Duisburg befänden sich aktuell in rund der Hälfte der Duisburger Haushalte noch Gasheizungen, rund 15 Prozent heizten mit Öl. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass nicht alle dieser Haushalte in absehbarer Zeit eine Wärmepumpe einbauen müssen.

Torsten Hiermann ist der Leiter der Abteilung Markt und Vertrieb bei den Stadtwerken Duisburg.
Torsten Hiermann ist der Leiter der Abteilung Markt und Vertrieb bei den Stadtwerken Duisburg. © Stadtwerke Duisburg

Bei der künftigen Umstellung läge ein zentraler Fokus auf der Nutzung von Fernwärme, insbesondere in Ballungsgebieten, heißt es stattdessen in einer aktuellen Pressemeldung. Bereits heute heizten mehr als 70.000 Duisburger Haushalte mit Fernwärme, die Heizkessel und Brennstofflager überflüssig machten.

Stadtwerke Duisburg wollen ihr Fernwärmenetz ausbauen

Auch interessant

„In den kommenden Jahren wollen wir unser Fernwärmenetz und unsere Fernwärmeerzeugung deutlich ausbauen, um bis zu 15.000 weitere Haushalte anschließen zu können“, sagt Michael Arnold, Leiter des Erzeugungsbereichs der Stadtwerke.

Fernwärme habe nach Angaben der Stadtwerke bereits heute einen rund 30 Prozent geringeren CO2-Faktor als Erdgas und einen rund 50 Prozent geringeren Faktor als Heizöl. „Fernwärme ist heute schon umweltfreundlich, bis 2035 werden wir sie dann komplett CO2-neutral erzeugen“, erklärt Arnold. Schaffen will man das mithilfe von Großwärmepumpen, wasserstofffähigen Kraftwerken und der etwaigen Nutzung von Tiefengeothermie.

>> FERNWÄRME AUS DUISBURG ALS ALTERNATIVE ZUR WÄRMEPUMPE

  • Die Fernwärme in Duisburg wird aus der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, zudem wird Abwärme und Wärme aus Biomasse genutzt. Im Vergleich zu Einzelanlagen spare die Fernwärme bereits heute rund 120.000 Tonnen CO2 ein, so die Stadtwerke Duisburg. Durch den Ausbau kämen weitere 15.000 Tonnen CO2 hinzu.
  • Die Verbraucherzentrale schreibt auf ihrer Informationsseite zum GEG: „Fernwärme wird je nach Standort unterschiedlich bewertet, sie kann eine recht klimafreundliche Option sein.“
  • Auf der Homepage der Stadtwerke gibt es ausführliche Informationen zum Thema GEG und Heizungstausch.
  • Noch ist die Novellierung des GEG nicht beschlossen worden. Sobald der neue Gesetzestext steht, wollen die Stadtwerke Duisburg auch über Fördermöglichkeiten informieren.