Duisburg. Die Kindernothilfe aus Duisburg ist einer der besten Arbeitgeber für Nachwuchstalente in Deutschland. Was sie als Arbeitgeber so beliebt macht.

Jung? Neugierig auf spannende Arbeit? Interessiert an Kinderrechten? Wer bei einem ausgezeichneten Arbeitgeber seinen Horizont mit einem Praktikum erweitern möchte, muss nicht weit fahren. Denn die Kindernothilfe mit Sitz in Duisburg erhielt einmal mehr die Auszeichnung „Bester Arbeitgeber für Nachwuchstalente in Deutschland“.

Im Rahmen des „Future Talent Reports“ kam die Hilfsorganisation – bewertet durch Praktikantinnen, Praktikanten und Werkstudierende – auf Platz drei und ließ damit namhafte große Firmen in Deutschland hinter sich. Das Zauberwort des Unternehmens, das alleine am Standort Duisburg 180 Mitarbeitende hat, heißt nach eigenen Angaben Wertschätzung. Genau das ist der Vorstandsvorsitzenden der Kindernothilfe, Katrin Weidemann, wichtig. Sie ist evangelische Pfarrerin aus München, hat in Tansania gearbeitet.

Bei der Kindernothilfe arbeiten mehr Frauen als Männer

Die Kindernothilfe steht zum Beispiel Sportvereinen oder Kindergärten zur Seite, wenn es darum geht, eigene Konzepte zum Schutz vor Kindes-Missbrauch zu entwickeln. Privatleute, Schulen, Vereine und Gruppen jeder Art werden angespornt, in vielfältiger Weise und mit einer breiten Palette von Ideen Spenden zu sammeln. „Denn wir finanzieren uns zu 80 Prozent über Spenden“, erzählte die Vorsitzende.

Der Sitz der Kindernothilfe an der Düsseldorfer Landstraße in Duisburg-Huckingen.
Der Sitz der Kindernothilfe an der Düsseldorfer Landstraße in Duisburg-Huckingen. © FUNKE Foto Services | Ute Gabriel / Funke Foto Services

Und stolz ergänzt sie, was selbst viele Duisburger nicht wissen: „Die Kindernothilfe wurde 1957 von Duisburgern gegründet. Das Tüpfelchen auf dem „i“ sind für die Organisation zwei Fakten: Sören Link, Oberbürgermeister von Duisburg ist zurzeit Botschafter der Kindernothilfe und die Duisburgerin Bärbel Bas, Bundestagspräsidentin, ist Schirmherrin. Damit sei gewährleistet, dass das wichtige Anliegen, sich für Kinderrechte einzusetzen, nach Duisburg und in die Welt getragen werde.

Im Herzen der Kindernothilfe an der Düsseldorfer Landstraße 180 arbeiten für die Kinderanliegen circa 80 Prozent Frauen und 20 Prozent Männer in den unterschiedlichsten Bereichen. Mit verschiedenen Schwerpunkten geht es um Bildungsförderung, politische und rechtliche Stärkung, Armutsbekämpfung, Ernährungssicherung, psychosoziale Arbeit und humanitäre Hilfe.

Was die Kindernothilfe für Nachwuchstalente tut

Immer da, wo es gerade brennt, ist auch die Kindernothilfe zu finden. Zum Beispiel im Augenblick in den beiden Nachbarländern der Ukraine, Moldau und Rumänien. Dort, wohin viele Frauen mit ihren Kindern vor dem Krieg geflohen sind.„Unsere Vorgehensweise – ob in Afrika, Asien und Lateinamerika oder in Südeuropa – ist dabei immer die gleiche: Wir arbeiten mit Partnerorganisationen in den jeweiligen Ländern zusammen, um die Kinder zu erreichen“, erklärt Katrin Weidemann.

„Ein besonderes Anliegen ist für uns, jungen Menschen unsere Arbeit als Nichtregierungs-Organisation näherzubringen. Besonders stolz sind wir darauf, dass viele, die bei uns einmal ein Praktikum gemacht haben, später zurückkehren und ihre berufliche Zukunft bei uns sehen“, sagt Janina Menzer, die als Manager Recruting and Employer Branding arbeitet und speziell Praktikantinnen und Praktikanten betreut.

„Wir nehmen die Praktika ernst und wollen, dass die jungen Menschen in der Zeit, die sie bei uns sind, auch wirklich einen Einblick in unsere Arbeit bekommen und für ihr Leben etwas mitnehmen.“ Es werde viel Wert auf eine lebendige Kommunikation gelegt. „Wir wollen wissen, was gut und was nicht so gut ist bei uns und achten darauf, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschätzt werden und sich auch geschätzt fühlen.“

Die Kindernothilfe versucht, den jungen Menschen viel Unterstützung zu geben. Ob es Schüler sind, die oft ein Tagespraktikum machen oder Studenten, die einen Fahrtkostenzuschuss erhalten können und denen bei der Suche nach einer kleinen Wohnung für einige Monate geholfen wird. „Man kann bei uns sogar auch ein Teilzeit-Praktikum machen“, berichtet Janina Menzer. „Da viele Studentinnen und Studenten arbeiten müssen, aber auf das Praktikum nicht verzichten wollen, sorgen wir dafür, dass das vereinbart werden kann.“

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Das Bündel der Maßnahmen zeigt Erfolg in der Suche nach passendem Nachwuchs. Sie trugen der Kindernothilfe jetzt den Titel „Bester Arbeitgeber für Nachwuchstalente in Deutschland“ ein. Auf dem Erfolgsweg will die Organisation auf jeden Fall weiter in die Zukunft gehen.

>>Über die Auszeichnung „Future Talents Reports“

  • Die Unternehmensberatung Clevis vergab die Auszeichnung zum 13. Mal. Es ist die deutschlandweit größte Studie zum Thema „Bester deutscher Arbeitgeber für angehende Fach- und Führungskräfte“.
  • Im Rahmen des „Future Talent Reports“ wählten die befragten Praktikantinnen, Praktikanten und Wertstudierenden die Kinderrechtsorganisation auf Platz drei. „Gefragte Future Talents durch attraktive Praktika möglichst früh und verlässlich mit Arbeitgebern wie der Kindernothilfe zusammenzubringen, wird hinsichtlich des fortschreitenden Fachkräftemangels immer wichtiger. Deshalb freuen wir uns umso mehr über diese großartige Bewertung“, betont Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Jürgen Borchardt.
  • Von den 2950 Befragten wünschen sich 80 Prozent im Anschluss an ihr Arbeitsverhältnis eine Festanstellung.