Duisburg. Wie vielen Menschen Duisburg zu einer eigenen Wohnung verholfen hat und wie lange die Finanzierung des Kümmerer-Projekts gesichert ist – Details.

Eine Erfolgsmeldung hat es nun aus dem Rathaus zum Stand des „Kümmerer“-Projekts gegeben – der Landesinitiative zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit „Endlich ein ZUHAUSE“: Das aus EU-Mitteln mit einem kleinen Eigenanteil der Stadt finanzierte Projekt ist im vergangenen Juni in Duisburg an den Start gegangen. Inzwischen sind 49 Menschen, darunter 17 Kindern, die zuvor in Gemeinschaftsunterkünften lebten, in eigene Mietwohnungen vermittelt worden. 22 weitere Projektteilnehmer und Teilnehmerinnen haben mit Unterstützung der Kümmerer selber eine Wohnung gefunden.

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Nun ist die Anschlussfinanzierung genehmigt und das Projekt, in dem die Stadt Duisburg und das Diakoniewerk kooperieren, wird um zwei Jahre verlängert. „Wohnen ist ein Menschenrecht,“ betonte Oberbürgermeister Sören Link, „in den städtischen Gemeinschaftsunterkünften fehlt vor allem den Kindern die Ruhe zum Lernen. Und auch die Erwachsenen, die Sprach- oder Alphabetisierungskurse besuchen, brauchen dringend Rückzugsorte um sich besser konzentrieren zu können.“

Ziel: Möglichst vielen Menschen in Duisburg zu einer eigenen Wohnung verhelfen

Das Ziel ist, möglichst vielen Menschen zu einer eigenen Wohnung zu verhelfen. Die Schwierigkeit dabei ist der Wohnungsmarkt, der auch in Duisburg zunehmend enger wird. Im Fokus sind Familien von Geflüchteten, die ein langes Anerkennungsverfahren erfolgreich hinter sich gebracht haben. Sie kommen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, wie zum Beispiel aus Syrien, Uganda, Ghana und Marokko.

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Betreut werden die anerkannten Geflüchteten von Mitarbeiterinnen des Diakoniewerkes, die als Tandem-Team arbeiten. Eine Immobilienfachfrau und eine Sozialarbeiterin aus dem Diakoniewerk vermitteln zwischen potenziellen Vermietern, Behörden und den Familien. Dabei spielt die Sprachvermittlung eine entscheidende Rolle. Bei privaten Vermietern gibt es oft Vorbehalte gegen Mieter, deren Sprache man nicht versteht.

Der Geschäftsführer des Diakoniewerkes, Udo Horwat, freut sich deshalb besonders darüber, dass es inzwischen gelungen ist, auch private Vermieter für die Bereitstellung von Wohnraum für Geflüchtete zu gewinnen. „Wir lassen natürlich auch die Vermieter nicht im Regen stehen“, versicherte die Beigeordnete für Arbeit und Soziales, Astrid Neese, „die Arbeit im Projekt endet nicht mit der Vermittlung einer Wohnung, auch danach stehen die Tandems den Vermietern und den Mietern bei Problemen weiter als Kümmerer und Ansprechpartner zur Verfügung.“

Für neue Kaufkraft in den Viertel sorgen

Das Kümmerer-Projekt ergänze das trägerübergreifende Hilfssystem der Wohnungslosenhilfe in Duisburg optimal, so Neese. Wie die Stadt davon profitiert, erklärte OB Link so: „Wir wollen den immer noch vorhandenen Leerstand in den Stadtteilen reduzieren und damit auch für neue Kaufkraft in den Vierteln sorgen.“

Dabei soll möglichst auch darauf geachtet werden, dass die in Frage kommenden Wohnungen gleichmäßig über die Stadt verteilt sind. Vermittelt wurden bisher nach Angaben des Amtes für Soziales und Wohnen Mietobjekte in Meiderich, Duissern, der Innenstadt, Alt-Hamborn und in Homberg.

>> KÜMMERER-PROJEKT IN DUISBURG: PRIVATE VERMIETER GESUCHT

  • Private Vermieter, die bereit sind, ihre Wohnungen auch an Geflüchtete zu vermieten, werden weiterhin dringend gesucht.
  • Wer Interesse hat, kann sich direkt mit dem Diakoniewerk in Verbindung setzen, wo das Kümmerer-Projekt „Endlich ein ZUHAUSE“ mit zwei Vollzeitstellen angesiedelt ist. Die E-Mail-Adresse lautet: endlich-ein-zuhause@diakoniewerk-duisburg.de.