Duisburg-Hochfeld. Der Böninger Park in Duisburg ist um eine Attraktion reicher. Auf Initiative der Deutschen Oper am Rhein ist ein Klangspielplatz entstanden.

Beim Thema ungetrübter Spielspaß fällt den meisten Duisburgern der Böninger Park wohl nicht als Erstes ein. Doch jetzt gibt es eine neue Attraktion auf dem insgesamt 13 Hektar großen Areal im Dellviertel und in Hochfeld: Für rund 50.000 Euro ist zwischen Heer- und Johanniterstraße ein Klangspielplatz entstanden, der Klettern, Spielen und Toben mit dem Erzeugen unterschiedlichster Klänge verbindet.

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Beim Herumlaufen, Springen und Klettern entstehen auf verschiedenen Ebenen Schwingungen, die Töne erzeugen. Mit Naturstoffen wie Holz und Stein können dazu spielerisch Rhythmen kreiert werden. Die Kinder werden so mit ihrem ganzen Körper zu Musikern und erleben die Welt der Klänge.

Klangspielplatz im Böninger Park: Kinder der Kita Schwedenheim von Beginn an mit dabei

Entwickelt wurde die begehbare Klangskulptur von Kindern der benachbarten Kita Schwedenheim, die von Anfang in das Projekt einbezogen wurden. Ihre Ideen finden sich nun in der Spielanlage, auf der im oberen Bereich Kugeln thronen. „Das würden Erwachsene nie so machen, auf die Holzpfähle noch etwas Schweres zu setzen“, erklärt der Percussionist Ralf Zartmann. Doch die Kita-Kinder taten es. Sie verwendeten Tonklumpen als Abschluss nach oben – und so ist der Klangspielplatz nun so individuell wie seine kleinen Baumeister.

Tonklumpen auf Holzpfählen – die Kinder der Kita Schwedenheim bauten eifrig mit am Modell für den neuen Klangspielplatz, mit dem die Deutsche Oper am Rhein den Böninger Park in Duisburg-Hochfeld aufgewertet hat.
Tonklumpen auf Holzpfählen – die Kinder der Kita Schwedenheim bauten eifrig mit am Modell für den neuen Klangspielplatz, mit dem die Deutsche Oper am Rhein den Böninger Park in Duisburg-Hochfeld aufgewertet hat. © Deutsche Oper am Rhein | Anna-Mareike von Vohn

Um die Kita-Kinder einzubinden, begann Ralf Zartmann schon vor anderthalb Jahren mit ersten Besuchen in den Schwedenheim-Gruppen. „Ich habe erstmal verschiedene Instrumente vorgestellt, ein paar Glöckchen, Metallsachen und rhythmische Übungen mitgebracht“, erklärt der Tönemacher von seiner Arbeit mit den Kleinsten.

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Die Kindergartenkinder sind es auch, die in Zukunft ganz unmittelbar von der neuen Anlage im Böninger Park profitieren sollen: Auf dem Klangspielplatz werden für sie Workshops zur musikalischen Früherziehung angeboten. Diese können auch über die Mail-Adresse schule@operamrhein.de von anderen Interessierten gebucht werden – grundsätzlich steht die Spielanlage jedem offen. „Ich denke, auch Erwachsene werden sich hier mal versuchen“, meint Ralf Zartmann.

Lautstärke kann reduziert werden

Flora (links) und Frederick mit Mama Cathrin entdecken den neuen Klangspielplatz für sich.
Flora (links) und Frederick mit Mama Cathrin entdecken den neuen Klangspielplatz für sich. © FUNKE Foto Services | Franz Naskrent

Ob das den Anwohnern immer gefällt? „Tatsächlich kann die Lautstärke der Glocken nochmals reduziert werden, sollte es nötig sein“, erläutert Spielraumgestalter Felix Behr von den Stuttgarter Landschaftsarchitekten und Planern „KuKuk Freiflug“, die das Projekt realisiert haben. Initiiert wurde der neue Spielplatz von der Deutschen Oper am Rhein. An den Kosten hat sich auch die Stadt Duisburg beteiligt. Die Instandhaltung des Spielplatzes übernimmt das Grünflächenamt.

>> Böninger Park – vom Privatgarten zum öffentlichen Gelände

  • Der Böninger Park ist aus dem ehemaligen Privatgarten der Fabrikantenfamilie Böninger entstanden.
  • Im Jahre 1912 wurde das Gelände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seitdem hat sich der Böninger Park stark gewandelt.
  • Unter anderem befindet sich an der Stelle, an der seit Jahrhunderten der Dickelsbach das Gelände durchfloss und einen Mühlenteich speiste, heute nur noch eine tiefliegende Rasenmulde.
  • Ein im östlichen Parkteil bepflanzter Hügel erinnert nur Kenner des Geländes an die darunter liegenden Trümmer des im Kriege zerstörten Böninger Schlösschens.