Duisburg. Die Duisburger Philharmoniker haben ein Performance-Konzert im Museum Küppersmühle gegeben. Wie das Zusammenspiel zwischen Musik und Bild gelang.
Die wechselhaften Phasen im Leben und Schaffen des Malers Ernst Wilhelm Nay bieten beste Voraussetzungen für eine kontrastreiche Fortsetzung der Konzertreihe „Klang und Bild im Dialog“. Mit der haben die Duisburger Philharmoniker zum dritten Mal im Museum Küppersmühle gastiert.
Kurator und Regisseur Ludger Engels nutzt unter dem Motto „Energien und Menschen“ die vielen kleinen Räume und Nischen für einen bunten musikalischen Strauß. Der besteht aus zwölf kurzen Stücken, die mit den Bildern des 1968 in Köln verstorbenen Malers teils korrespondieren, teils scharf kontrastieren, auf jeden Fall jedoch ein interessantes Spannungsfeld zwischen Musik und Bild erzeugen.
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Duisburger Philharmoniker: Töne füllen mittelalterlich anmutende Säulenhalle
Die Werkauswahl reicht diesmal von einer introvertierten Sarabande aus der 5. Cello-Suite von Bach über eine sonnendurchflutete Streicher-Sonate von Gioacchino Rossini und ein voluminöses Blechbläserquintett des russischen Komponisten Victor Ewald bis zum düsteren „Urlicht“ aus der 2. Symphonie von Gustav Mahler und zeitgenössischen Solo-Stücken für Violoncello von Salvatore Sciarrino und Bernd Preinfalk.
Interessant, wie Nays farbenfrohe „Scheibenbilder“ zu den dunklen Klängen des „Urlichts“ ruhiger wirken als zum hell schmetternden Schlusssatz des Quintetts von Ewald. Wechselnde Eindrücke, die den gesamten Ablauf des kurzweiligen Abends bestimmen. Besonders eindrucksvoll, wenn die mächtigen Töne der Blechbläser aus großer Höhe eines Stahlsilos eine fast mittelalterlich anmutende Säulenhalle füllen, um danach im angrenzenden Raum in scharfem Kontrast auf die mediterranen Orange-Farben der Bilder von David Schnell zu treffen.
Nahezu völlige Harmonie stellt sich bei der Kombination der tröstlich-verhaltenen Sarabande von Bach und den Kriegsbildern Nays ein. Ebenso bei den zeitgenössischen Musikstücken und den experimentierfreudigen Arbeiten Nays.
Ein Streichquartett und ein Blechbläserquintett der Duisburger Philharmoniker sorgen für eine hochwertige musikalische Gestaltung. Ebenso als Solisten Anja Schröder und Fulbert Slenczka (Violoncello) sowie der Klarinettist Jan Wilhelm Bennefeld. Juan Benito Corres ergänzt einige Beiträge mit improvisierten Tanz-Studien.
Viel Beifall für ein herausragendes Konzert einer Reihe, die in der nächsten Saison fortgesetzt werden soll.