Duisburg. Die Karte des Lokals „Mein Stübchen“ in Duisburgs City umfasst 117 Gerichte. Stimmt auch die Qualität? Unser Gastro-Kritiker hat es getestet.

Das Restaurant „Mein Stübchen“ liegt mitten in der Duisburger City an der Kuhstraße, kurz vor der Königsgalerie. Von der Lage her ideal, um nach oder während einer Shopping-Tour einzukehren und es sich gut gehen zu lassen. Das gut frequentierte Lage eignet sich auch für Berufstätige, die in benachbarten Unternehmen oder Verwaltungen tätig sind, um dort ihre Mittagspause zu verbringen. Dazu lädt auch die wöchentlich wechselnde Tageskarte ein, die eine preiswerte Alternative zum üblichen Kantinenangebot sein kann.

Atmosphäre/Ambiente: „Mein Stübchen“ wirbt nicht nur mit deutscher und mediterraner Küche, sondern auch mit der als gemütlich bezeichneten Holzeinrichtung des Gastraums und der sofort ins Auge fallenden Baumdekoration. Die scheint originell, wird allerdings nicht jedem Gast gefallen, denn irgendwie ist dem Speiseraum kein besonderer Charakter zuzuordnen.

Die Deko im Raum und an den Wänden wirkt nicht ganz stimmig. Von Vorteil ist, dass an warmen Tagen der Außenbereich geöffnet ist. Der befindet sich wenige Schritte vor dem Restaurant-Eingang und ist wind- und regengeschützt. Von dort aus lässt sich während des Aufenthalts entspannt das geschäftige Treiben in der Fußgängerzone beobachten.

„Mein Stübchen“ in der Duisburger Innenstadt: Die Auswahl ist riesig

Service: Das Service-Personal bleibt auch während einer höheren Besucherfrequenz über die Mittagsstunden aufmerksam und zuvorkommend. Man wird nicht nur von einer Kraft bedient, sondern von den Mitgliedern des Service-Teams, die gerade frei sind und somit zügig die Wünsche der Gäste erfüllen können. Das erspart längere Wartezeiten.

Die dem Test unterzogene und nur einmal bestellte Bruschetta-Vorspeise wurde unaufgefordert auf zwei Tellern serviert, so dass auch die Begleitperson in den Genuss der italienischen Spezialität kam. Ein Pluspunkt für den Service. Die Auswahl aus der „Stübchen“-Karte ist für den Gast schon eine echte Herausforderung und nimmt eine geraume Zeit in Anspruch. Eigentlich findet man auf der Karte alles, was die Gastronomiewelt zu bieten hat. Allein 117 (!) Auswahlmöglichkeiten (ohne Getränke) gibt es, davon sind mehr als 70 Hauptgerichte. Dass da nicht jede Wahl ein Volltreffer ist, sollte sich im Verlauf des Tests noch herausstellen. Freunde gepflegter Esskultur werden die Stirn runzeln. Gerade im Gastronomiebereich gilt immer noch der Satz „Weniger ist (oft) mehr“. Aber auch das ist Ansichtssache, sicherlich wird jeder Gast bei dem überwältigen Angebot etwas für sich finden.

Angebot und Geschmack: Bei dem zahlenmäßigen geradezu überwältigenden Angebot für den Test das Richtige herauszufinden, kommt schon einem Glückspiel nahe und führt so eher zu zufälligen Ergebnissen und ist keinesfalls repräsentativ. Die Bruschetta-Vorspeise (Gesamtpreis 7 Euro) schmeckte mediterran frisch, das dazugehörige Weißbrot war allerdings ein Stück weit zu stark geröstet. Weitere zehn Vorspeisen sind im Angebot, über geröstete Champignons (10 Euro) bis hin zu Riesen Black Tiger Garnelen in Knoblauch-Olivenöl für 20 Euro. Suppen und zahlreiche Salate zwischen 10 (Ruccola-Salat) und 24 Euro (Salatteller „Alla Boss“ mit gegrillten Rinderstreifen) und Kinderteller gehören ebenfalls zum „Stübchen“-Repertoire.

Die Pizza-ähnliche Pinsa kommt sehr teiglastig daher.
Die Pizza-ähnliche Pinsa kommt sehr teiglastig daher. © vpo

Für in Sachen Speisen eher konservativ ausgerichtete Gäste stehen acht „Hausgerichte“ vom Rinderhacksteak (16 Euro) bis zum Schweinefilet (21 Euro) sowie zwölf verschiedene Grillspezialitäten, darunter ein Lammspieß für 29 Euro bereit. Fischspezialitäten findet man ebenfalls auf der Karte, je nach Geschmack und Geldbeutel vom Zanderfilet (21,90 Euro) bis zum Fischteller für 36 Euro. Auch das Steak-Angebot bietet eine große Auswahl. Hier gibt es die ganze Palette zwischen einem 200-Gramm-Hüftsteak für 18 Euro bis hin zum 300-Gramm-Filetsteak für 59 Euro. Wem das noch nicht reicht, kann noch 50 Gramm „drauflegen“. Dafür sind je nach Steakart 5 bis 10 Euro dazuzurechnen.

Wer eher preiswerter speisen möchte, kann aus einer umfangreichen Pasta- und Pizzaauswahl wählen. Nicht auf jeder Karte sind die Pizza-ähnlichen „Pinsa“ -Gerichte zu finden. Dem Pinsa-Teig liegen vier verschiedene Getreidesorten zugrunde, der Teig ist dicker als der einer „normalen“ Pizza, innen fluffig und außen knusprig.

Getestet wurde die „Pinsa Parma“ mit einem Belag aus Crème fraîche, Käse, Pfannengemüse und Oregano (16 Euro). Ergebnis: Frischer Geschmack, bekömmlich und durchaus eine Alternative zur Pizza, allerdings schon etwas teiglastig. Die mittestende Begleitung wählte aus dem Tagesangebot den „Schnellen Teller“. Dahinter verbirgt sich ein auf einem Teller serviertes kleineres 3-Gang-Menü. Am Test-Tag bestand das aus einem kleinen Creme-Süppchen, einem gegrillten Schweinefilet mit Kartoffelecken und einem Mini-Dessert. Das Ganze gab es für 14,90 Euro. Nicht schlecht für die Mittagspause, aber auch kein kulinarisches Highlight.

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Fazit: „Mein Stübchen“ liegt zentral und ist durchaus geeignet, um den Hunger während eines Einkaufsbummels in der Innenstadt zu stillen. Bei dem Riesen-Angebot sollte für jeden etwas dabei sein. Dass bei der umfangreichen Karte schon sehr viel vorbereitet sein muss, liegt auf der Hand. Das „Stübchen“ wirbt mit einer „ganz besonderen kulinarischen Reise“. Ob man dort tatsächlich im richtigen Zug sitzt oder eher einen „Nahverkehr-Trip“ macht, muss jeder Gast für sich entscheiden. Wer solide speisen will, wird im Restaurant „Mein Stübchen“ aber durchaus zurechtkommen.

Bewertung:

Atmosphäre: 3/5 Punkte

Service: 5/5 Punkte

Geschmack: 3/5 Punkte

Preis-Leistungsverhältnis: 3/5 Punkte

Adresse: Kuhstraße 21, 47051 Duisburg

Telefon: 0203 72801381 oder 0203 72801382

Öffnungszeiten: montags bis samstags 11.30 bis 22 Uhr, sonn- und feiertags 12 bis 22 Uhr

Homepage:www.meinstuebchen.com

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.