Duisburg. Der Zoo Duisburg trauert um Giraffenbulle Kiringo. Der Tod hat Folgen für die Giraffenhaltung am Kaiserberg und führt zu einem weiteren Abschied.

Der Zoo Duisburg trauert um den Giraffenbullen Kiringo. Das Tier ist am Mittwoch im Alter von 23 Jahren eingeschläfert worden. Das teilt der Tierpark über soziale Netzwerke mit. Der Abschied hat auch Auswirkungen auf die Giraffenhaltung: Vorerst gibt es keine Giraffen mehr am Kaiserberg.

„Trotz intensiver medizinischer Betreuung und entsprechender Medikation“ sei Kiringo in den vergangenen Monaten, insbesondere aufgrund einer fortgeschrittenen Arthrose in den Beinen, „in seinen Bewegungsabläufen zunehmend eingeschränkt“ gewesen, schreibt der Zoo auf seiner Facebook-Seite. Das Tier habe sich immer weiter zurückgezogen: „Die Außenanlage wollte Kiringo phasenweise nicht mehr aufsuchen“, teilen die Verantwortlichen mit. Stattdessen habe sich der Bulle über den Tag in eines der vorbereiteten Strohbetten in seinem Stall gelegt.

Zoo Duisburg: Tod von Kiringo und Abschied vom Giraffenweibchen

Nach „intensiver Abwägung aller Umstände und der fehlenden Perspektive auf Genesung“ haben die Verantwortlichen entschieden, das Tier gehen zu lassen. Kiringo lebte in den vergangenen Monaten mit Giraffenkuh Lindani am Kaiserberg. Zoobesucher müssen sich nun aber auch von dem Weibchen verabschieden, denn wie der Tierpark mitteilt, hat Lindani den Zoo Duisburg bereits am Dienstag in Richtung Stuttgart verlassen.

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Der Abschied ist in Absprache mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm erfolgt, damit das Weibchen nach dem Tod des Partners nicht alleine am Kaiserberg lebt. Im zoologischen Garten Wilhelma wird das Tier in eine bestehende Herde integriert, informiert der Zoo. Mit dem Tod und der Abgabe setzt der Tierpark am Kaiserberg die Haltung von Giraffen aus. Auch diese Maßnahme erfolgt in Absprache mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, informiert der Zoo.

Netzgiraffe Lindani steht in einem Anhänger des Spezialtransports auf dem Weg nach Stuttgart. Die Wilhelma hat das Tier aus Duisburg aufgenommen.
Netzgiraffe Lindani steht in einem Anhänger des Spezialtransports auf dem Weg nach Stuttgart. Die Wilhelma hat das Tier aus Duisburg aufgenommen. © dpa | christian schreiner

Giraffenhaltung wird ausgesetzt – Planungen für Savannenanlage

Der Schritt steht im Zusammenhang mit den Planungen einer Savannenanlage für Giraffen und andere afrikanische Tierarten. Insgesamt zwölf Millionen Euro möchte der Zoo für das neue Highlight investieren, das auch den Abriss und Neubau der Zooterrassen beinhaltet. Alleine vier Millionen Euro soll der Neubau der Savannenanlage kosten, wie aus Planungsunterlagen hervorgeht.

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Das Gelände der zukünftigen Anlage wird die Bereiche der derzeitigen Giraffen- sowie der angrenzenden Elefantenanlage umfassen – ein Planungsgebiet von über 11.000 Quadratmetern. Auch neue Wegführungen für Besucher und Besucherinnen werden erschlossen. Die Anlage soll von möglichst vielen Bereichen aus einsehbar sein und sich in der Gestaltung „an den natürlichen Lebensräumen der gezeigten Tiere“ orientieren. Zielsetzung für die Fertigstellung der Maßnahme ist Ende 2025.

Kiringo war bei Zoobesuchern beliebt, weil er mit seiner neugierigen Art dicht an die Menschen herantrat. Ob und wie die nun leere Anlage vorübergehend und vor dem Baubeginn der künftigen Savannenanlage mit anderen Tierarten nachbesetzt werden kann, wolle der Zoo Duisburg „zu gegebener Zeit“ entscheiden.

Giraffenbulle „Kiringo“ konnte man auch von der Mülheimer Straße beobachten. Das Gehege der Giraffen grenzt direkt an die Straße.
Giraffenbulle „Kiringo“ konnte man auch von der Mülheimer Straße beobachten. Das Gehege der Giraffen grenzt direkt an die Straße. © Zoo Duisburg