Duisburg. Dr. Joachim Bonn, Vorstandschef der Sparkasse, spricht über Lichtblicke für Sparer, Wartelisten für Grundstücke und eingefärbte Geldscheine.

„Es gibt wieder Zinsen“, betont Dr. Joachim Bonn als Vorstandsvorsitzender der Duisburger Sparkasse. Sein Haus bietet gerade Sparbriefe über 1,5 Prozent mit einer Laufzeit von einem Jahr an, erläuterte Bonn bei einem Redaktionsbesuch im Funke Media Office in Essen. Auch Tagesgelder verzinsen sich ab nächster Woche wieder mit 0,3 Prozent. Dass es vermutlich bald höhere Zinsen gibt, hält indes auch Bonn für mehr als wahrscheinlich. „Doch so lange man sein Geld liegenlässt und auf Besseres wartet, verliert man natürlich Geld. Es ist immer eine Abwägung.“

Was für Sparer ein Lichtblick ist, lässt Häuslebauer verzweifeln. Denn höhere Bauzinsen verhageln manchen Traum von den eigenen vier Wänden. „Das Volumen der Baufinanzierungen ist im vergangenen Frühsommer um rund 40 Prozent eingebrochen, damals herrschte bei vielen eine große Unsicherheit wegen des Krieges, der Inflation und der Energiepreise“, so der Sparkassenchef. Inzwischen aber überwiegt wieder ein leichter Optimismus, die Hauskäufer oder -bauer kommen zurück. „Im Januar hatten wir wieder das Niveau wie im Januar 2022“, sagt Bonn.

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Dabei ist die Situation im Duisburger Süden besonders auffällig: „Im Bauprojekt Sechs-Seen-Wedau gibt es eine Warteliste der Interessenten für die Grundstücke am Wasser. Im Bauprojekt Am alten Angerbach gibt es Objekte im siebenstelligen Bereich. Das ist für Duisburg neu, aber im Vergleich zu den Flächen im benachbarten Düsseldorf ist das noch günstig“, so der Banker. Er fügt hinzu: „Wichtig ist der Mix für Nord und Süd, für alle Geldbeutel muss gebaut werden.“

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Automaten-Sprengungen: Im Austausch mit dem LKA

Dass kürzlich eine Bande von Geldautomaten-Sprengern festgenommen wurde, findet Bonn selbstverständlich gut, auch wenn die Duisburger Sparkasse in letzter Zeit nicht betroffen war: „Große Sorgen macht die zunehmende Brutalität der Gangster. Anfangs hatten sie mit Gas gearbeitet, inzwischen fast ausschließlich mit Sprengstoff. Ich kann die Vermieter verstehen, wenn sie zögern, Geldautomaten in ihren Objekten aufzustellen.“

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Es gibt auch Automaten, in denen die Geldscheine bei einem Überfall mit einem Farbstoff unbrauchbar gemacht werden. „Doch in bestimmten afrikanischen Ländern kann man selbst mit diesem eingefärbten Geld bezahlen.“ Man sei jedenfalls mit dem Landeskriminalamt in ständigem Austausch über die allerneuesten Sicherheitstechnologien. Dabei hat der Schutz von Menschenleben höchste Priorität.

Innerhalb der Stadt fühlt sich die Sparkasse als wichtiger Mit-Gestalter. „Mit dem OB, den Spitzen der Gebag, der Stadtwerke, des Hafens oder der Wirtschaftsförderung haben wir einen sehr intensiven und kollegialen Austausch. Nur gemeinsam können wir unser Duisburg voranbringen.“

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