Duisburg. Nach dem Erdbeben möchte Duisburg seiner Partnerstadt Gaziantep helfen. Ein Container mit Hilfsgütern steht bereit. Die Lieferung ist schwierig.
Nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion mit tausenden Toten und wohl weit über 20.000 Verletzten ist die Lage in Duisburgs Partnerstadt Gaziantep weiter chaotisch. „Es ist eine ganz schwierige und äußerst dynamische Situation“, berichtet Duisburgs Stadtsprecherin Susanne Stölting am Dienstag. Die Stadt sowie viele Geschäfts- und Privatleute wollen unbedingt helfen. Allerdings: Eine Verbindung in die Krisenregion herzustellen, ist eine Herausforderung.
So habe man die Stadtverwaltung der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt im Südosten der Türkei bislang nicht erreicht, erklärt Stölting. Das Epizentrum der ersten beiden schweren Beben lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte UGS ganz in der Nähe der Partnerstadt. Dementsprechend massiv sind dort die Auswirkungen: Ganze Stadtviertel liegen in Trümmern, immer noch stürzen weitere Häuser ein. Viele Menschen übernachteten in ihren Autos. Der Flughafen in Gaziantep ist für zivile Flüge geschlossen.
„Bitte helfen Sie den Menschen, die von einem auf den anderen Moment den derzeit eisigen Temperaturen vor Ort schutzlos ausgesetzt sind“, hatte Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link am Montag via Facebook appelliert und auf das Spendenkonto „Duisburg hilft“ aufmerksam gemacht (IBAN DE 72 35050000 0200920098, Sparkasse Duisburg, Stichwort Erdbebenhilfe).
Hürden für Lieferung von Hilfsgütern nach Gaziantep
Möglichst schnell soll ein Flugzeug mit Hilfsgütern aus Duisburg an Bord in Gaziantep landen. Die Feuerwehr hat einen 40-Fuß-Seecontainer mit Notbetten, Decken und Hygieneartikeln bereits am Tag nach der Katastrophe gefüllt. Er stand am Dienstagnachmittag allerdings noch in Duisburg. „In und um Gaziantep sind die Straßen gesperrt“, nennt Susanne Stölting ein zentrales Problem. Mit Hochdruck werde an der Lieferung gearbeitet.
Als Kontakt vor Ort hat die Stadt Duisburg nun einen Draht zu der Hilfsorganisation Türkischer Roter Halbmond hergestellt. Sie gehört zur Rotkreuzbewegung. Gemeinsam soll die Frage geklärt werden: Was brauchen die Menschen in ihrer Not am dringendsten?
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Duisburg und Gaziantep verbindet seit 2005 eine Städtepartnerschaft. Viele Duisburger haben ihre Wurzeln in der ostanatolischen Stadt. Sie bangen nun um ihre Verwandten. Menschen vor Ort zu erreichen, ist aber sehr schwierig, da Festnetz und Mobilnetz zerstört und überlastet sind. „Viele wenden sich über unser Callcenter an uns“, berichtet Stadtsprecherin Stölting. Die Stadt könne allerdings nur an das türkische Generalkonsulat in Düsseldorf verweisen. Für die Betroffenen geht die Ungewissheit in vielen Fällen somit weiter.