Duisburg. In der Duisburger Eishalle hat der „Karneval on Ice“ seine Premiere gefeiert. Das sagen Besucher und die Macher über die neue Veranstaltung.
Was tut der Narr, wenn ihm wohl ist? Er geht auf’s Eis. Erstmals wurde am Freitag in der Pre-Zero-Rheinlandhalle an der Margaretenstraße „Karneval on Ice“ gefeiert. Hunderte meist junger Eisläufer bevölkerten in fantasievollen Kostümen die Eisfläche. Und der Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK) bewies, dass er auch sportlich die Nase vorn hat.
Jeder, der im Kostüm oder in karnevalistischer Uniform erschien, hatte freien Eintritt. Nur für die Miete der Schlittschuhe musste bezahlt werden. Was gut ankam. In der langen Schlange vor der Halle diskutierten ab 17 Uhr Haie mit Prinzessinnen, ob ihr Kostüm wohl tauglich zum Lauf auf dem Eis sei. Mindestens ein Verein, nämlich die KG Blau-Gold, erschien mit der kompletten Tanzgarde in Uniform. „Wird schon schief gehen“, grinste die Trainerin.
„Karneval on Ice“ in Duisburg: Team Stadt gegen Team Karneval
Drei mal sechs Minuten lang musste man um die Eishockeyspieler fürchten, die sich wagemutig beim Spiel Karneval gegen die Stadt ins Gefecht stürzten. Na gut. Am Anfang lagen sie mehr als sie fuhren. „Diese Eleganz spottet jeder Beschreibung“, lachte sich ein Kenner des Sports am Rande der Bande schlapp. In der 4. Minute erzielte das von HDK-Präsident Michael Jansen geführte Team Karneval den ersten Treffer. Kurz vor Ende des ersten Drittels steht es schon 2:0 für die Narren. „Jetzt erst mal ein Bier“, verkündet Jansen. Praktischerweise steht ja eine Theke auf der Eisfläche.
Das von Stadtdirektor Martin Murrack geführte Team Stadt baut zu Beginn des zweiten Drittels kurzzeitig Druck auf. In der 7. Minute schafft es den Anschluss-Treffer. Doch schon kurz darauf fällt das nächste Tor für die Karnevalisten. Es wird aber nicht gewertet. „Da war zu wenig Alkohol im Spiel“, witzelt Kommentator Tobias Larisch (vormals Schneider), 2. Geschäftsführer des Hauptausschuss Duisburger Karneval. Trockener Kommentar eines Zuschauers: „Der EVD sollte hier immer eine Theke auf dem Eis haben.“
Eislaufen zu den Liedern der Tollitäten
Im letzten Drittel geht der HDK mit 3:1 in Führung. Die Stadt schafft noch das 3:2, der Ausgleich gelingt aber nicht mehr, obwohl sie beim letzten Angriff auf gar keinen Widerstand mehr trifft. Der Karneval steht schon komplett an der Theke. Wer waren eigentlich die Torschützen? „Keine Ahnung“, bedauert Tobias Larisch. „In den Trikots und mit den Helmen sehen die alle gleich aus.“ Eindeutig zu identifizieren war nur Peter Wilmes vom „Königreich Duissern“, der im Tor des Team Karneval eine wirklich gute Figur machte. „Aber du hättest uns mal beim Training sehen sollen“, meint er breit grinsend. „Einige haben so lange nicht mehr gespielt, dass wir nicht mal mehr wussten, wie man die Klamotten anzieht.“
Auch so mancher Eisläufer, der danach seine Runden auf dem Eis dreht, ist in seinem Kostüm nicht zu erkennen. Die Tollitäten müssen allerdings nicht auf das Eis. Sie erreichen ohne Rutschen eine kleine Bühne. Die Kinderprinzencrew hat dennoch mächtig Spaß beim Auftritt. Auch Prinz Kai-Uwe I. mischt mit seinen Liedern die Eisläufer auf. Zum Abschluss schafft das die Band „Cologne Unplugged“ nur noch bedingt. Viele Schlittschuhläufer sind ausgepowert. Auf dem Eis Karneval zu feiern ist anstrengend.
Es gab nur lachende Gesichter
Normalerweise muss man sich in der Fünften Jahreszeit Gedanken machen, wenn niemand meckert. Aber beim ersten „Karneval on Ice“ gab es nur lachende Gesichter. Auch der wohl größte Fan des Duisburger Eissports war zufrieden: „Es war ein großartiger Spaß“, lacht Ralf Pape. Und die Karnevalisten sind dafür dankbar, dass sie auf diesem Wege auch Kontakt zu jungen Leuten bekommen, die sonst vielleicht nicht so viel mit Karneval zu tun haben. Das schreit geradezu nach einer Wiederholung.