Duisburg. Das Lehmbruck-Museum holt auch 2023 Werke international renommierter Künstler nach Duisburg. Welche Ausstellungen besonders spektakulär werden.
Der Abschied naht: Keine 30 Tage verbleiben mehr, bis die spektakulären Werke von Antony Gormley das Lehmbruck-Museum verlassen. Fünf Monate war die Ausstellung des britischen Star-Bildhauers dann im Kunsttempel im Kantpark zu sehen. Die nächsten Ausstellungen sind schon längst geplant, und auch bei diesen setzt das Museum auf international renommierte Künstler.
Vor allem setzt es auf Künstlerinnen – Ausstellungen von Barbara Hepworth, Mona Hatoum und Alicja Kwade gehören zu den Highlights dieses Museumsjahres. „Wir haben da Nachholbedarf“, sagt Direktorin Söke Dinkla, und nennt die Sammlung des Hauses als Beispiel: 1260 männliche Künstler seien darin vertreten, aber nur 175 Frauen.
Lehmbruck-Museum: Gigantische Weltkarte aus tausenden Glasmurmeln
Los geht’s Anfang April mit Skulpturen einer „Pionierin der Abstraktion“, wie Söke Dinkla die Britin Barbara Hepworth nennt. Die lebte von 1903 bis 1975 und war „die erste Bildhauerin, die internationale Anerkennung fand“. Die Ausstellung umfasst rund 50 Exponate, darunter mehr als 20 Skulpturen von Hepworth selbst, aber auch zeitgenössische Werke anderer Künstlerinnen und Künstler. Dafür konnte sich das Museum Leihgaben von prominenten Sammlungen aus ganz Europa sichern.
Ein besonders spektakuläres Werk soll zwischen Mai und August in der nördlichen Glashalle des Museums zu sehen sein. Tausende Glasmurmeln verwandeln den Boden in ein schillerndes Relief und formen dort eine gigantische Weltkarte. „Map (clear)“ heißt dieses raumgreifende Werk von Mona Hatoum. „Sie hat ihre ganz eigene skulpturale Sprache entwickelt“, sagt Dinkla über die palästinensisch-britische Künstlerin, die hier die Zerbrechlichkeit des Planeten abbilde.
„Kaum jemand prägt derzeit die Entwicklung der zeitgenössischen Skulptur intensiver als die Bildhauerin Alicja Kwade“, wirbt das Museum für die letzte große Ausstellung des Jahres 2023. Bemerkenswert, so Dinkla, sei etwa das Werk „Selbstporträt“ der Deutschen, die dafür ihre eigene DNA recherchiert und diese auf mehr als 1000 Seiten Papier ausgedruckt und ausgestellt hat. Die Ausstellung im Lehmbruck-Museum zeige „das vielfältige Werk Alicja Kwades von ihrem Frühwerk bis hin zu neueren Arbeiten“.
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Über dies hinaus sind weitere Ausstellungen und Veranstaltungen geplant. So zeigt das Lehmbruck-Museum im Sommer anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Duisburger Künstlerbundes selten präsentierte Werke aus der eigenen Sammlung. Von rund der Hälfte aller ehemaligen und aktuellen Mitglieder des Künstlerbundes besitzt das Museum nach eigenen Angaben mindestens ein Werk.
Das ganze Programm für 2023 ist auf der Website des Lehmbruck-Museums (www.lehmbruckmuseum.de) veröffentlicht. Zudem ist im Museum selbst eine Broschüre mit allen Veranstaltungen des ersten Halbjahres erhältlich.