Duisburg. Beim 2. Toccata-Konzert in Duisburg begeisterte ein Miteinander von Blockflöte und Eule-Orgel beim Ritt durch hunderte Jahre Musikgeschichte.

Ungewöhnlicher Konkurrenz sah sich die imposante Eule-Orgel der Mercatorhalle in Duisburg ausgesetzt. Im 2. Toccata-Konzert stahlen am Samstag handliche Blockflöten den mächtigen Orgelpfeifen die Show.

Dorothee Oberlinger, eine der besten und innovativsten Interpretinnen auf dem Instrument, und der Münchner Organist Peter Kofler führten das Publikum in der wiederum sehr gut besuchten Mercatorhalle auf eine „Grand Tour“ durch verschiedene Länder und Epochen.

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Raffinierte Rückkopplungseffekte bei den zeitgenössischen Werken

Zum Auftakt konnte Peter Kofler mit Bachs Präludium und Fuge in C-Dur BWV 545 die klanglichen Qualitäten des Eule-Instruments wirkungsvoll präsentieren. Danach gaben zartere Klänge den Ton an. Beginnend mit einem zarten Antiphon von Hildegard von Bingen aus dem 12. Jahrhundert, ausgeführt auf einer warm tönenden Altflöte, dem ein ebenso sensibles experimentelles Werk für diverse Blockflöten und Elektronik der zeitgenössischen Bonner Komponistin Dorothée Hahne folgte. Ein subtiles Werk mit raffinierten Rückkopplungseffekten, bei dem Dorothee Oberlinger bisweilen simultan zwei Flöten bediente.

Renaissance und Barock gelten natürlich als Glanzzeiten der Blockflöte bzw. der weit verzweigten Blockflöten-Familie. Und die Solistin ließ es sich nicht nehmen, mit Suiten, Sonaten und Folias von Telemann, Corelli und Bach ihre brillanten virtuosen Qualitäten zu demonstrieren.

Dorothee Oberlinger (Blockflöte) und Peter Kofler (Orgel) spielten beim 2. Toccata-Konzert in der Mercatorhalle in Duisburg unter anderem Werke von Bach und Hildegard von Bingen.
Dorothee Oberlinger (Blockflöte) und Peter Kofler (Orgel) spielten beim 2. Toccata-Konzert in der Mercatorhalle in Duisburg unter anderem Werke von Bach und Hildegard von Bingen. © Philharmoniker Duisburg | Redaktion Duisburg

Magische Klänge an der Orgel

Aber nicht nur die. Gerade in den langsamen Sätzen der Suiten und tiefer gründenden Solo-Stücken von Bach geizt die Musikerin nicht mit ausgefeilten, ausdrucksstarken Phrasierungskünsten. Vorbildlich von Peter Kofler meist am Cembalo sekundiert. Wobei Kofler noch einmal als Solist mit einer Meditation aus Olivier Messiaens Auferstehungszyklus der Eule-Orgel für den Komponisten typische magische Klänge entlocken durfte.

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Dass Dorothee Oberlinger in das stark vom Barock bestimmte Programm moderne und zeitgenössische Werke einband, darunter auch ein diffiziles Solo-Stück von Luciano Berio, spricht für die Aufgeschlossenheit und Experimentierfreude, mit der die Musikerin seit vielen Jahren das Musikleben bereichert und nicht zuletzt auch zum mittlerweile allgemein anerkannten Ansehen der Blockflöte als seriöses Konzertinstrument beigetragen hat. Begeisterter Beifall, für den sich das Duo mit zwei Zugaben bedankte.

Das nächste Toccata-Konzert der Saison bestreiten am 4. März die Sopranistin Julia Kleiter und der Organist Markus Eichenlaub.

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