Duisburg. Zum Auftakt der Toccata-Reihe in der Duisburger Mercatorhalle zauberte der Organist Vladimir Magalashvili magische Momente auf der Eule-Orgel.

Mit einem ungewöhnlich speziellen Programm sprang der russische Organist Vladimir Magalashvili kurzfristig für seine erkrankte Kollegin Alexandra Bartfeld ein und sorgte für einen reizvollen Auftakt der Toccata-Reihe in der gut besuchten Mercatorhalle in Duisburg.

Die Beliebtheit der Konzerte auf der Eule-Orgel hat durch die Pandemie kaum gelitten. Und so konnte sich das Publikum an einer Werkfolge erfreuen, die dem spezifischen Profil des Instruments entgegenkam. Schließlich handelt es sich nicht um eine für den Kirchengebrauch ausgerichtete Orgel, sondern um ein Konzertinstrument für große Musikhallen. Vladimir Magalashvili spricht gar von einem Zwitter aus Kirchen- und „Kino-Orgel“.

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Filmmusik mit pittoresken Effekten

Dafür wählte der gebürtige Moskowiter bewusst auch Stücke aus, die als Filmmusiken gedacht waren. Mit der Klangvielfalt des Instruments ließen sich durchaus magische und pittoreske Effekte erzeugen. So wie in Mikael Tariverdievs Aria aus „Cassadra“ oder Oleg Yanchenkos „Meditation“.

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Und in der sechsteiligen Suite „Fiesta“ des britischen Komponisten Iain Farrington, die einen Hauch von Jahrmarkts-Nostalgie verströmte, wirbelte Magalashvili geradezu entfesselt durch die Klangfarbenpalette des Instruments. Noch experimentierfreudiger ging er mit der ihm gewidmeten Fantasie „Supremus 4“ seines Freundes Boris Filanovsky um.

Programmauswahl passte zu den Eigenschaften der Eule-Orgel

Es spricht für die Flexibilität des Organisten, dass er sein Programm spezifisch den besonderen Eigenschaften des Eule-Instruments anpasste. Damit kamen prominente Komponisten allerdings weniger zum Zug. Die waren mit zwei kurzen Beiträgen der französischen Prinzipale Louis Vierne und Marcel Dupré vertreten. Dupré fühlt sich Magalashvili besonders eng verbunden und das Finale aus dessen „7 Pièces“ op. 7 erstrahlte in ebenso effektvoller wie inspirierter Leuchtkraft.

Großer Beifall für einen besinnlichen und gleichwohl erfrischenden Ruhepunkt inmitten des munteren Treibens auf dem König-Heinrich-Platz beim Kürbisfest. Das nächste Toccata-Konzert der Saison, bestreiten mit einem barocken Programm die Blockflötistin Dorothee Oberlinger und der Organist Peter Kofler am 28. Januar 2023.