Duisburg. Eine Ausstellung in Duisburg widmet sich ganz der Musik und dem Vinyl, insbesondere Schallplatten und ihren Covern. Das gibt’s zu sehen.
Die Kunst von Achim Zepezauer bedient mehr als einen menschlichen Sinn. Seit der Kindheit ist er von Musik und bildender Kunst gleichermaßen beeinflusst, gestaltet Cover für Schallplatten, an deren Produktion er teilweise selbst beteiligt war. Jetzt stellt Zepezauer in der Galerie SG1 aus – neben Artworks für musikalische Werke sind dort auch drei Installationen des Dortmunders zu sehen.
Die Wände der Galerie zieren zum Beispiel Platten der im Ruhrgebiet verwurzelten Bandformation „The Dorf“. Deren Mitglied ist Zepezauer seit einigen Jahren. Wenn er die Verpackung einer LP, EP oder auch Kassette illustriert, geht es um mehr als Ästhetik. Musik und Hülle sollen eine Einheit sein.
Ausstellung in Duisburg: An der Schnittstelle zwischen Musik und bildender Kunst
Das Album „Protest Possible“ enthält – der Name verrät es – viele Protestsongs. Folgerichtig hat der Künstler eine Anleitung beigefügt, wie man ohne viel Aufwand mit der Hülle ein Schild für eine Demonstration baut.
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Eine weitere Platte kommt mit Spielfigur und Würfel daher; auf der Rückseite ist ein Feld aufgezeichnet, das an „Mensch ärgere dich nicht“ erinnert. Die Lieder seien auf besonders spielerische Weise entstanden, sagt das Multitalent, das sich von diesem Umstand inspirieren ließ.
Wie viel sich Zepezauer mit Musik und Geräuschen beschäftigt, wird deutlich, wenn er von anderen Projekten erzählt. Da landet schon mal ein Mikrofon in der Erde, um Pflanzen beim Wachsen zuzuhören. Diese Faszination für Klänge und vor allem Klangtechnik spiegeln auch die jetzt in Duisburg ausgestellten Installationen wider.
„Laues Berauschen“ heißt eine davon. Gespielt wird eine Platte mit alten Seefahrerliedern, allerdings so sehr im Tempo reduziert, dass das Ohr nur ein tiefes, unregelmäßiges Rauschen vernimmt. Eine durchsichtige Plane ist über den Boden gespannt, künstliches Licht verleiht ihr einen bläulichen Schimmer. Gedanken an das Meer kommen nicht zufällig.
Schwer definierbare Klänge macht die Vinyl-Torte, die Zepezauer samt Tonabnehmer selbst gebaut hat, und die jetzt im SG1 ihre Runden dreht. Und dann ist da noch die „Arcade Slotmachine“: Ursprünglich ein Online-Projekt in Spielautomatenoptik, werden hier via Zufallsauswahl vorproduzierte Aufnahmen von internationalen Künstlerinnen und Künstlern generiert und stets neu kombiniert. Jedes Zusammenspiel wird dadurch zum Unikat.
Die Ausstellung „Silver Purple“ von Achim Zepezauer im Kunstraum SG1 (Schmale Gasse 1 in der Innenstadt) ist bis zum 27. Februar zu sehen. Die Galerie ist montags von 17 bis 20 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Kontakt: kontakt@sg1-kunstraum.de