Duisburg. Lorena Breßer zieht drei Kinder groß und leidet an Multipler Sklerose. Das Jobcenter Duisburg half ihr: Es hat Spezialisten für schwierige Fälle.

Eigentlich hatte Lorena Breßer gute Aussichten auf einen festen Platz in der Arbeitswelt. Sie machte ihr Abitur und studierte Englisch und Pädagogik, um Lehrerin zu werden. Doch es sollte ganz anders kommen und dennoch gut ausgehen – auch mithilfe des Duisburger Jobcenters.

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Katrin Hugenberg, Pressesprecherin der Behörde, schildert Breßers Werdegang in einer Pressemitteilung so:

Nach dem ersten Staatsexamen habe die heute 32-Jährige gemerkt, dass das Schulsystem nicht dem entspricht, wie sie jungen Menschen Wissen vermitteln und sie motivieren will. Daher arbeitete sie zunächst als freiberufliche Bildungsreferentin, wurde dann aber Mutter von Drillingen. Zwei Jahre später zerbrach ihre Beziehung. Obendrein wurde sie schwerkrank: Sie hat Multiple Sklerose, eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, durch die sie auch als schwerbehindert gilt.

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„Ich hätte mich ja selbst nicht eingestellt, alleinerziehend mit drei kleinen Kindern und dann auch noch krank“, zitiert die Jobcenter-Sprecherin die Duisburgerin Lorena Breßer. „Aber motiviert, eine für mich passende Arbeitsstelle zu finden, das war ich schon.“ Sie wandte sich hilfesuchend ans Jobcenter.

Jobcenter Duisburg vermittelt schwerkranke Drillingsmutter mithilfe besonderer Fördermethode

Dort erfuhr sie, dass die Firma Coaching Training Ersoy (CTE) in Duissern einen neuen Coach suchte. Breßer stellte sich beim Chef Muharrem Ersoy vor, der viel Verständnis gehabt habe. „Um als Coach, gerade auch als Motivationscoach, erfolgreich zu sein, ist es von Vorteil, selbst schon mal in schwierigen Lebenssituationen gewesen zu sein“, erläutert er. Die alleinerziehende Mutter bekam ihre Chance. Aufgrund der Multiplen Sklerose konnte das Jobcenter eine Probebeschäftigung als Eingliederungshilfe anbieten.

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Das ist ein befristetes Arbeitsverhältnis bis zu drei Monaten, bei dem der Arbeitgeber das Gehalt und die Sozialversicherungsbeiträge vorstreckt und das Geld nach Abschluss der Probebeschäftigung erstattet bekommt. „Bei der Probebeschäftigung haben wir ein Instrument, um auszuprobieren, ob ein Mensch mit Behinderung den Anforderungen des Arbeitgebers gerecht wird und ins Team passt“, erläutert Michael Maas, Spezialist im Jobcenter für Reha-Fälle und Schwerbehinderte.

Spezialisiert auf Schwerbehinderte und Reha-Fälle

Betroffene werden demnach individuell betreut, da jede Behinderung andere Einschränkungen beinhaltet. Das Reha-Team sei auf die Vermittlung von Schwerbehinderten und Rehabilitanden spezialisiert, so das Jobcenter. Diese Spezialisten wollen Betroffene zielgerichtet auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und bei der Jobsuche unterstützen. Die Möglichkeiten seien vielfältig, von Zuschüssen bis zu technischen Hilfsmitteln, wirbt Jobcenter-Sprecherin Katrin Hugenberg.

Bei Lorena Breßer war die Hilfe erfolgreich. Sie ist heute fester Bestandteil des CTE-Teams und kann dort als Coach andere Menschen unterstützen und sie auch in schwierigen Lebenslagen motivieren.

Weitere Informationen zu dem Thema erhalten Arbeitgeber bei den Reha-Spezialisten unter 0203 302 1319, 0203 1673 oder per Mail: .