Duisburg. Gestank und komplizierte Löscharbeiten: Ein Brand in einem alten Schießtunnel unter der A 59 hat die Feuerwehr Duisburg und Anwohner beschäftigt.

Ein komplizierter Großbrand an der A 59 hat in Duisburg die Feuerwehr, viele Anwohner in Hochfeld und Dellviertel sowie Autofahrer beschäftigt: Ein leerstehendes Bauwerk unterhalb der Autobahn brannte ab dem späten Montagabend die ganze Nacht über. Die schwierigen Löscharbeiten zogen sich bis Dienstagmittag hin.

Um 22.45 Uhr am Montag wurde die Leitstelle der Feuerwehr von der Besatzung eines Rettungswagens über eine Rauchentwicklung aus dem alten Bahntunnel informiert. Das Bauwerk liegt unterhalb der A 59, also unter der Grunewaldbrücke, etwa auf Höhe von Düsseldorfer Straße und Heerstraße.

Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich um eine stillgelegte Schießtunnelanlage mit zahlreichen Kellergängen. In den Tunneln war ein Schießstand der Kreisjägerschaft untergebracht. Seit wann der Schießstand nicht mehr genutzt wird, ist unbekannt.

Bei der Schießanlage bestand Einsturzgefahr

Die ersten Einsatzkräfte stellten am späten Abend eine starke Rauchentwicklung fest, aber auch, dass sich keine Personen in oder an der Tunnelanlage befanden. „Umgehend wurden mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz zur Brandbekämpfung hinein geschickt“, berichtete der Leiter des Lagedienstes in der Nacht.

Aufgrund einer möglichen Einsturzgefahr des Bauwerks mussten sich die Trupps demnach jedoch zurückziehen und von außen löschen. Erst am Dienstagvormittag konnten die Einsatzkräfte unter großer Vorsicht wieder hineingehen und dort die Brandnester löschen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Feuerwehr den Brand bereits unter Kontrolle.

Seit Dienstagmorgen unterstützte das Technische Hilfswerk (THW) die Brandbekämpfer bei den Nachlöscharbeiten. Verletzt wurde durch das Feuer niemand.

Großbrand in Duisburg: Löscharbeiten behindern DVG, A 59-Anschlussstelle gesperrt

Der Großeinsatz hatte allerdings Auswirkungen auf den Verkehr: Die Auf-/Abfahrt „Duisburg-Hochfeld“ der A 59 war aufgrund der Einsatzlage in der Nacht zeitweise gesperrt. Der Verkehr auf der A 59 war nach Angaben der Feuerwehr aber nicht unmittelbar betroffen. Die Autobahnpolizei war die ganze Nacht über vor Ort, musste die Autobahn nicht absperren.

Durch die Löscharbeiten kam es zwischenzeitlich zu Beeinträchtigung bei der DVG. Nach einer Wartezeit konnten die Bahnen der Linie U 79 ihre Fahrt wieder fortsetzen.

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Die Feuerwehr konnte den Brand unter Kontrolle bringen.
Die Feuerwehr konnte den Brand unter Kontrolle bringen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

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Behörden: Geruchsbelästigung, aber „keine Gesundheitsgefahr“

Die Behörden warnten Anwohner um 4.30 Uhr wegen der Geruchsbelästigung im Dellviertel über NINA, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellte Smartphone-App. Trotz der Geruchsbelästigung habe laut Messungen „keine Gesundheitsgefahr“ bestanden.

Insgesamt waren 200 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Auch die Feuerwehr Kleve unterstützte vor Ort mit einem auf einem Kettenfahrzeug montierten Großlüfter. Um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern, deckten die Kräfte den Brandbereich großflächig mit Schaum ab. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

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>>Ermittler hoffen auf Zeugenhinweise

Die Ermittler des Kriminalkommissariats 11 nehmen Hinweise von Zeugen, die verdächtige Beobachtungen um den Brandort gemacht haben, unter 0203 280 0 entgegen.