Duisburg. Die evangelische Kirche Alt-Duisburg hat mit der Sanierung von Salvator-Turm und Plateau eine Baustelle beendet. Was die Renovierung kostete.
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit: Passend zum zweiten Advent wird am Sonntag, 4. Dezember, das Hauptportal der Salvatorkirche in Duisburg wieder eröffnet. Der Festgottesdienst bildet den Abschluss von knapp neun Jahre dauernden Bauarbeiten. Stein des Anstoßes war ein Ziegel, der damals in der Vorweihnachtszeit hinunterkrachte. Pfarrer Martin Winterberg fielen zu seiner Zeit viele unchristliche Worte zu der Misere ein, vor allem aber: „Das wird teuer!“ Insgesamt wurden nun rund zwei Millionen Euro in die Arbeiten am Turm und dem Plateau samt umlaufender Balustrade investiert – mit großer Hilfe vom Bund, dem Land NRW und zahlreichen privaten Spendern, die 350.000 Euro beisteuerten. Zum Gottesdienst am Sonntag sind nicht nur alle Gemeindeglieder und Interessierten eingeladen, sondern auch Vertreter der Stadt, der Architekt und Mitarbeiter zahlreicher Baufirmen.
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„Wir hatten Glück, dass wir wegen der Fördergelder eine Firma hinzuziehen mussten, die echte Profis in Sachen Kirchensanierung sind“, sagt Winterberg, Sohn eines Architekten und selbst mit Baustellen bewandert. Kirchbaumeister Helmut Becker ergänzt: „Wir wussten ja gar nicht, was noch alles auf uns zu kommt und wie teuer das wird. Wir haben ein Worst-Case-Szenario gerechnet, aber das ist zum Glück nicht eingetreten.“
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An der Sanierung der Salvator- hing schließlich auch der Umbau der Marienkirche. Wegen zurückgehender Mitgliederzahlen, hatte die evangelische Kirche in Duisburg beschlossen, nur noch eine Kirche und ein Gemeindehaus in den Bezirken zu erhalten. Der Salvatorkirche kommt an exponierter Stelle neben dem Rathaus und wegen ihrer langen Geschichte eine besondere Bedeutung zu.
Hauptportal der Duisburger Stadtkirche ab sofort bei Veranstaltungen wieder geöffnet
„Die Besucher haben sich zwar daran gewöhnt durch den Seiteneingang zu gehen. Unter der Woche wird dieser auch geöffnet bleiben. Aber gerade bei Trauungen macht es einen ganz anderen Eindruck, wenn man durch das Hauptportal schreitet und sich das Kirchenschiff öffnet“, weiß Winterberg. Manches Paar hatte immer mal wieder nachgehakt, wann denn wohl die Tore wieder geöffnet werden.
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Der Pfarrer und der Kirchbaumeister hoffen nun, dass die nächsten Jahre erst einmal keine größeren Reparaturen anstehen. Die letzten großen Arbeiten gab es in den 1980er Jahren. „Erfahrungsgemäß ist jede Generation einmal dran – aber ich geh’ in acht Jahren in Rente“, so Winterberg. Alle zwei Jahre muss der Turm routinemäßig untersucht werden. „Früher sind wir immer mit dem Leiterwagen hochgefahren. Inzwischen hat man viel bessere Möglichkeiten mit einer Drohne“, erklärt Becker und weist darauf hin, dass bei den Arbeiten am Plateau auch ein Wunsch vieler Besucher erfüllt wurde – die Außenbeleuchtung wurde verbessert.
Nun soll am Sonntag gefeiert werden.