Duisburg. In Duisburg gibt es bei der Versorgung mit schnellem Internet viele weiße Flecken. Nun wollen zwei Firmen in den Breitbandausbau einsteigen.
Beim „Smart City Index“, dem Ranking des Branchenverbandes Bitkom, war Duisburg in der jüngsten Runde von Platz 44 auf 81 abgerutscht (wir berichteten). Auch die schlechte Breitband-Bewertung mit nur 8,7 Punkten kostete Plätze. Das Amt für Kommunikation hat in den vergangenen Tagen gleich zweimal Pressemitteilungen verschickt, weil die Stadt mit Firmen neue Absichtserklärungen zum Breitbandausbau geschlossen hat.
Am 16. November unterzeichneten Stadt und Westconnect GmbH einen „Letter of Intent“, damit eine auf moderner Glasfasertechnologie basierte Breitbandversorgung für Duisburg gewährleistet wird. Am 25. November wurden eine solche unverbindliche Absichtserklärung im Rathaus auch mit der GigaNetz GmbH unterschrieben: Mit der Deutschen GigaNetz GmbH investiere bereits ein dritter Provider in den privatwirtschaftlichen Breitbandausbau der Stadt.
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Internet in Duisburg: 4,5 Prozent mit langsamen Leitungen unterversorgt
Im März 2021 hatten Vertreter von Stadt und Telekom einen solchen „Letter of Intent“ abgeschlossen. Damals galten 22.500 Bürger in der Stadt als unterversorgt: Rund 4,5 Prozent der Duisburger sind davon offiziell betroffen, weil ihre Download-Geschwindigkeit bei unter 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) liegt.
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„Dank der zusätzlichen und eigenwirtschaftlichen Investitionen in den Glasfaserausbau wird im gesamten Stadtgebiet eine zukunftsfähige Infrastruktur geschaffen“, verspricht nach den neuen Vereinbarungen nun Martin Murrach, Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent.
Für verschiedene Stadtteile hätten die neuen Anbieter der Verwaltung bereits Planungen zum Glasfaserausbau vorgestellt und wie seinerzeit die Telekom zugesichert, „die verlegten Glasfasertrassen im sogenannten Open-Access anzubieten“, so das Presseamt. Das eröffne die Möglichkeit, dass auch andere Provider die Netze gegen ein Entgelt nutzen können.
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Glasfasernetz bis 2030 flächendeckend
„Bis zum Jahr 2030 soll das privatwirtschaftliche Glasfasernetz flächendeckend im gesamten Stadtgebiet ausgebaut sein“, erläutert die Stadt. Ergänzend dazu würden auch die „Weiße Flecken“-Förderprogramme von Bund und Land genutzt, um die unterversorgten Gebiete, in denen kein marktgetriebener Ausbau stattfindet, ans Glasfasernetz anzubinden. Dieser Ausbau solle „bis November 2024 abgeschlossen sein“.
„Der Anschluss ans Glasfasernetz entscheidet über die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen. Das treibt uns in kommunaler Partnerschaft an – wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg in Duisburg“, wird Carsten Lagemann in der Mitteilung zitiert, der Geschäftsführer der Westconnect GmbH.
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Und Soeren Wendler, Geschäftsführer der Deutsche GigaNetz GmbH, sagt: „Es ist von großer Bedeutung, beim eigenwirtschaftlichen Ausbau von Glasfasernetzen kooperativ die jeweiligen Stärken zu nutzen und sich zusammenzuschließen, um so allen die Teilhabe an der Digitalisierung zu gewähren.“
>> Bund und Land fördern mit 32,4 Millionen Euro
In Duisburg wird der Breitbandausbau von Bund und Land mit rund 32,4 Millionen Euro gefördert. Die Telekom soll die geförderten Gebiete in Duisburg bis Ende 2024 ausbauen. Gefördert werden Gebiete, in denen weniger als 30 Mbit/s im Download vorhanden sind und kein privatwirtschaftlicher Ausbau erfolgen wird.
Die Stadt Duisburg kann nach eigenen Angaben derzeit nur Auskunft darüber erteilen, ob Grundstücke sich in einem förderfähigen Gebiet befinden und falls ja, welcher späteste Ausbautermin dafür vorgesehen ist. Anfragen dieser Art können an breitbandausbau@stadt-duisburg.de gestellt werden.