Duisburg. Im Konflikt um die „One Love“-Binde äußert sich jetzt OB Sören Link. Vereine fordern mehr Sichtbarkeit für queere Menschen in Duisburg.

Im Konflikt um die „One Love“-Kapitänsbinde hat sich jetzt auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link zu Wort gemeldet. Die Verwaltung wolle ein sichtbares Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz setzen. Die Stadt Duisburg werde deshalb auf Initiative von Sören Link während der WM in Katar zu jedem Spiel der deutschen Nationalmannschaft die Regenbogenflagge hissen.

„In Duisburg kann jeder Mensch nach seinen eigenen Überzeugungen leben und lieben. Und genau so sollte es überall in der Welt selbstverständlich sein. Für diese Überzeugung treten wir ein – vor, während und nach der Fußball-Weltmeisterschaft“, so Link. Die Regenbogenflagge hat sich seit vielen Jahren als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen etabliert. In vielen Kulturen steht sie auch für Frieden, Aufbruch und Veränderung, erklärt die Stadtverwaltung in einer Mitteilung.

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Queeres Zentrum wird in Duisburg vermisst

Anlass für das sichtbare Zeichen: Der DFB hatte sich einer Entscheidung der FIFA gebeugt, die Kapitänsbinde „One Love“ zu verbieten. Mehrere Nationen, darunter die deutsche Mannschaft, hatten zuvor geplant, die Binde als Zeichen für Menschenrechte, Diversität und Frauenrechte sowie für den Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Homophobie auf dem Platz zu tragen. Das WM-Ausrichterland Katar steht wegen der Verletzung der Rechte vor allem von Frauen, Homosexuellen und Arbeitsmigranten in der Kritik.

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Auch in Duisburg wird eine Sichtbarkeit der queeren Szene vermisst: Vereine und Organisationen fordern schon seit langer Zeit einen festen Treffpunkt für Beratung und kulturelle Veranstaltungen, allen voran der Verein DU Gay, der sich für die Rechte von Schwulen und Lesben in Duisburg einsetzt. Doch seit Jahren ist die Forderung nach einem queeren Zentrum offen, der Verein DU Gay sieht deshalb seine Interessen bei den Duisburger Ratsmitgliedern nicht ausreichend vertreten.