Duisburg. Der halbe Kreisvorstand der Duisburger Linken zurückgetreten. So geht es weiter nach Querelen um den Auftritt von Sahra Wagenknecht.
Die Linke in Duisburg muss einen neuen Vorstand wählen. Beim Kreisparteitag ist die Hälfte des amtierenden Vorstands, unter ihnen die Sprecher Matthias Brachvogel und Helena Hayer, zurückgetreten. Das berichten die Sprecher in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung auf der Internetseite der Partei. Aus dem Vorstandsteam sind demnach außerdem Jana Krull, Tim Westphal und Markus Menzel als Beisitzer zurückgetreten.
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Hintergrund des Rückzugs ist der Streit um einen für den 18. November geplanten Auftritt von Sahra Wagenknecht auf dem Bahnhofsvorplatz in Duisburg. Darüber war es nicht nur zum Zwist zwischen dem Kreisvorstand mit dem Duisburger Bundestagsabgeordneten Christian Leye gekommen, der die Veranstaltung organisierte, sondern auch zu einer kontroversen Debatte unter den Duisburger Parteimitgliedern. Letztendlich hatte die umstrittene Abgeordnete die Veranstaltung am 4. November in Duisburg selbst abgesagt (wir berichteten).
Vorstand: Keine Unterstützung für Wagenknecht-Auftritt „aus Kapazitätsgründen“
In einer Stellungnahme auf der Internetseite des Kreisverbandes, veröffentlicht am Tag nach der Berichterstattung in dieser Zeitung, hatten die Sprecher Heyer und Brachvogel erneut den Vorwurf zurückgewiesen, der Kreisvorstand habe den Auftritt verhindert oder gar verboten. Er habe lediglich beschlossen, „der Kundgebung keine Steine in den Weg zu legen, personell aber aus Kapazitätsgründen nicht helfen zu können“. Die Entscheidung über die Durchführung habe man der Bundestagsfraktion und Christian Leye überlassen: „Wir möchten nicht über eine Veranstaltung entscheiden, die wir nicht mitorganisieren.“
Außerordentlicher Parteitag wohl schon im Dezember
Der Versuch, die Wogen zu glätten, indem der Mitgliedschaft Einblick in die gesamte Korrespondenz gewährt wurde, gelang nicht. Beim turnusgemäßen Parteitag, bei dem der Vorstand nicht zur Wahl stand, wurde erneut Kritik an der Kommunikation des Kreisvorstandes mit der Bundestagsfraktion und Leye laut. Daraufhin erklärten Brachvogel, Hayer und drei weitere Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt. Sie bleiben kommissarisch im Amt, bis auf einem außerordentlichen Parteitag, wahrscheinlich im Dezember, der Vorstand neu gewählt wird.