Duisburg. Im Duisburger Mammut-Prozess gegen 14 Mitglieder der ‘Ndrangheta sind die Haftbefehlen gegen zwei weitere Angeklagte aufgehoben worden.
Im seit mehr als zwei Jahren laufenden Mafia-Prozess des Duisburger Landgerichts sind zwei weitere Angeklagte aus der Untersuchungshaft frei gekommen. Das bestätigte Gerichtssprecher Sebastian Hilland am Montag auf Anfrage.
Bei einem der Angeklagten sei der Haftbefehl am vergangenen Freitag nach fast vier Jahren U-Haft aufgehoben worden. Für die Kammer sei entscheidend gewesen, dass hinsichtlich des „bandenmäßigen“ Handels mit Betäubungsmitteln sowie der Mitgliedschaft in einer ausländischen kriminellen Vereinigung – der italienischen ‘Ndrangheta – „kein dringender Tatverdacht“ mehr bestehe. Laut Gericht war in diesem Fall bei einer Verurteilung kein so hohes Strafmaß zu erwarten, dass noch von einer erhöhten Fluchtgefahr auszugehen ist. Daher wäre eine weitere U-Haft „unverhältnismäßig“, wie Hilland erläuterte.
Einen Einfluss auf die Fortführung des wegen der Sicherheitsauflagen nach Düsseldorf verlegten Prozesses gegen insgesamt 14 Angeklagte hat dies demnach nicht. Der 58-Jährige ist weiter dringend verdächtig, mit Drogen gehandelt zu haben.
Mafia-Prozess in Duisburg: es geht um Handel mit Heroin
Darüber hinaus sagte Hilland, dass bei einem weiteren Angeklagten am vergangenen Donnerstag der Beschluss ergangen sei, den Haftbefehl gegen Auflagen und die Zahlung einer Kaution von 150.000 Euro außer Vollzug zu setzen. Am Montag sei die Kaution gezahlt worden.
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Somit sei der Mann ebenfalls auf freiem Fuß. Der Mafia-Prozess des Duisburger Landgerichts ist ein Mammutverfahren, das sich gegen insgesamt 14 Angeklagte richtet. Ihnen wir unter anderem der Handel mit mehr als 600 Kilogramm Heroin vorgeworfen. Der erste Prozesstag fand bereits am 12. Oktober 2020 statt. Vorerst sind weitere Termine bis August 2023 anberaumt. (dpa)