Duisburg. So früh wie noch nie ist der Duisburger Weihnachtsmarkt gestartet. Klar ist schon jetzt: Die Preise sind gestiegen – und das Glitzern geblieben.
So früh wie in kaum einer anderen Großstadt in Deutschland hat Duisburg am Donnerstag die Vorweihnachtszeit eingeläutet: Es ist der früheste Start des Weihnachtsmarkts, den die Innenstadt je gesehen hat.
Und somit ist es auch der längste „Budenzauber“ aller Zeiten. 48 Öffnungstage sollen es bis zum 30. Dezember werden. 120 Stände sind verteilt über die Königstraße, Düsseldorfer Straße, Münzstraße und das Kuhtor.
Bereits vorab wurde viel über die 42. Ausgabe des Weihnachtsmarkts diskutiert und geschrieben. Wie in anderen Städten auch steht die Großveranstaltung im Zeichen der Energiepreiskrise. Auswärtige Medien titelten im Vorfeld von einem „Weihnachtsmarkt im Energiesparmodus“.
Duisburger Weihnachtsmarkt eröffnet: Lichter gehen erst später an
Denn: Der Veranstalter Duisburg Kontor hatte zwar früh versichert, den Besuchern den kompletten vorweihnachtlichen Lichterglanz bieten zu wollen – inklusive aller 6000 Lichterketten mit über 10.000 Glühlampen, Lichternetzen mit circa 30.000 Glühlämpchen und den drei äußerst beliebten „Eisbäumen“.
Aber: Gleichzeitig erklärten die Macher, die Beleuchtungszeiten anzupassen. Das bedeutet: Die festlichen Lichter werden beim Weihnachtsmarkt 2022 erst mit Einsetzen der Dämmerung eingeknipst – und eine Stunde früher als gewöhnlich, bereits um 22 Uhr, wieder ausgeschaltet.
Auch die große Eisbahn spart sich Duisburg in diesem Jahr. Ihr Betrieb ist einfach zu energieintensiv. Gleichzeitig rief Duisburg Kontor die Standbetreiber schon im voraus dazu auf, Energie möglichst sparsam einzusetzen und die Beleuchtung bei Tageslicht noch nicht einzuschalten.
In der Praxis sah das am Eröffnungstag so aus: Die vielen Buden waren bereits ab Mittag beleuchtet. „Wir können einfach nicht darauf verzichten. Die Lichter sind ein Blickfang und wir wollen die Passanten ja zu uns holen“, sagte die Mitarbeiterin eines Glühwein-Standes. Allerdings: Viele der größeren Stände schalteten weitere Lichter im Umfeld dann wirklich erst kurz vor 17 Uhr zu, als sich die Dunkelheit langsam über die Fußgängerzone legte.
Etwa um diese Zeit folgten auch die vielen funkelnden Lichter, die Duisburg Kontor nach eigenen Angaben bereits vor Jahren auf LED-Technik umgerüstet hat.
Nicht der große Andrang wie 2021, aber ein ordentlicher Start
Auch wenn ein sehr großer Andrang wie am Starttag 2021 ausblieb – der Zuspruch war am Donnerstag bereits äußerst ordentlich. Gerade an den bekannten Glühweinständen wie „Bernies Alm“, der „Glühweinmühle“ und dem „Glühweinschiff“ waren viele der Stehtische und Plätze an den Theken belegt. Etwas zurückhaltend war noch der Zuspruch an den Essensständen.
„In dieser Zeit ist es extrem wichtig, den Menschen einen schönen Weihnachtsmarkt zu bieten“, erklärte Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn vor allem mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die Sorgen wegen der Inflation. Sie vertrat den erkrankten Oberbürgermeister Sören Link bei der offiziellen Eröffnung auf der Bühne vor der Sparkasse.
Ein zweites großes Thema vor dem Startschuss waren mögliche Preiserhöhungen – nicht nur auf der Duisburger Weihnachtsmeile. An vielen Stellen werden sich die Besucher auf höhere Preise einstellen müssen. Die Bratwurst vom Rost, die im vergangenen Jahr nahezu an sämtlichen Ständen für 3,50 Euro zu haben war, kostet nun 4 Euro oder 4,50 Euro. Für den Grillschinken im Brötchen werden 7 Euro aufgerufen. Die Glühwein-Preise variieren zwischen 3,50 und 4 Euro (im Vorjahr 3,50 Euro).
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„Die Menschen werden für die höheren Preise Verständnis haben. Das ist doch nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt so. Und die Leute hier müssen doch auch davon leben“, findet Jutta Brökers, die an einem heißen, weißen Glühwein nippt.
Für viele der Gastronomen und Kunsthandwerker gilt: Der Weihnachtsmarkt ist ihre Haupteinnahmequelle des Jahres. Duisburg Kontor hat die Standgebühren im Vergleich zum Vorjahr zwar unangetastet gelassen, aber die gestiegenen Lebensmittelpreise schlagen natürlich zu Buche. Den Stromverbrauch rechnen die Standbetreiber direkt mit den Stadtwerken ab. Es ist davon auszugehen, dass hier die Kosten steigen werden.
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Ein erster wichtiger Gradmesser für die Weihnachtsmarkt-Händler wird nun das Eröffnungswochenende. Das Wetter für einen ersten Bummel scheint dabei perfekt: 13 bis 14 Grad sind vorausgesagt, Regen ist nicht in Sicht.
>> WEIHNACHTSMARKT IN DUISBURG: DIE ÖFFNUNGSZEITEN
- Wann ist der Duisburger Weihnachtsmarkt geöffnet? Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt ist montags bis donnerstags von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr sowie sonntags, auch am Volkstrauertag, 13. November, und am zweiten Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, von 13 bis 21 Uhr geöffnet. Am Schlusstag, 30. Dezember, können die Besucher noch von 11 bis 20 Uhr bummeln.
- Wann bleibt der Weihnachtsmarkt geschlossen? Komplett zu bleibt der Weihnachtsmarkt am Totensonntag, 20. November, an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag (24./25. Dezember).
- Was gibt es außerdem? Als Ergänzung gibt es am 11. Dezember einen verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr und den veganen Weihnachtsmarkt auf der Münzstraße vom 11. November bis 23. Dezember.