Duisburg. 250 junge Narren aus Duisburg, Essen, Oberhausen und anderen Städten traten beim LRN-Jugendtreff auf. Die Stadthalle Walsum war ausverkauft.

Der karnevalistische Nachwuchs ist bereit für die Session. Nein, er ist sogar ganz wild darauf. Einen anderen Schluss kann man nach dem quirligen Närrischen Jugendtreff, der am Sonntag zu erleben war, kaum ziehen. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause zeigten rund 250 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen drei und 17 Jahren ihr Können. Und das in einer restlos ausverkauften Stadthalle Walsum.

Die vor über 40 Jahren vom Landesverband Rechter Niederrhein (LRN) im Bund Deutscher Karneval ins Leben gerufene Veranstaltung war auch in der 34. Auflage das, was sie immer sein sollte: Ohne Wettbewerbsdruck bietet sie den jungen Akteuren, von denen etliche zum ersten Mal mitmachen, vor Beginn der Session die Möglichkeit, auf einer großen Bühne vor einem großen Publikum zu agieren.

Dabei kann der Nachwuchs andere Kinder und Jugendliche mit dem gleichen Hobby kennenlernen. Und auch Betreuerinnen und Trainerinnen verschiedener Vereine können Kontakte knüpfen und Erfahrungen austauschen.

Vierstündiges Programm vor nervösen Eltern und Großeltern in Duisburg

Die Anmeldungen für den Jugendtreff 2022 waren zunächst eher verhalten gewesen. Doch in den vergangenen vier Wochen konnte sich die Verbandsjugend des LRN, die seit 2009 für die Organisation der Veranstaltung zuständig ist, vor Anmeldungen kaum retten. Und so reisten schließlich 18 Vereine aus Duisburg, Essen, Oberhausen, Ratingen, Dinslaken und Emmerich sowie ein Gastverein aus Bottrop an und stellten im Laufe des vierstündigen Programms 30 Tanz-Darbietungen auf die Bühne.

Närrischer Jugendtreff

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Hinreißende Solo-Mariechen und Mariechen-Medleys waren zu sehen. Ensembles zeigten fantasievolle Show- und schwungvolle klassische Gardetänze. Bei den jüngsten Akteuren konnte man noch nicht so richtig von Tanz reden. Sie waren aber zum Stehlen süß. Einige 16 und 17 Jahre alte „Veteranen“ wunderten sich dafür, wie schnell die Zeit vergeht: Wegen Erreichens der Altersgrenze dürfen sie beim nächsten Jugendtreff schon nicht mehr dabei sein. Für die auf der Bühne gezeigten Tänze gab es viel Applaus vom vergleichsweise fachkundigen Publikum, in dem auch viele Eltern und Großeltern saßen, die noch nervöser als die Kinder waren.

Närrische Spitzenfunktionäre waren mehr als zufrieden

Dirk Bonkhoff, Präsident des LRN, war schlichtweg begeistert: „Die Veranstaltung zeigt, dass das Interesse am Karneval nicht erloschen ist. Ich freue mich für die Kinder und Jugendlichen, die nach so langer Pause so tolle Leistungen gezeigt haben. Und ich wünsche uns allen, dass wir diesmal eine möglichst normale Session feiern können.“

Die frisch gebackene Vorsitzende der Verbandsjugend, Laura Eisenhut (27), die zu Beginn des Jugendtreffs ihrem Amtsvorgänger Jörg Seedorfer für dessen langjähriges Wirken dankte und ihn zum Ehren-Paten der Verbandsjugend ernannt hatte, ließ sich nach einem ganzen Tag ohne eine ruhige Minute erst einmal auf einen Stuhl fallen und brachte lächelnd nur noch zwei kurze Sätze hervor: „Es hat alles funktioniert. Ich bin glücklich und zufrieden.“