Duisburg. Ein Mann belästigt in Restaurants in Duisburgs Innenhafen, Frauen. Über 100 Anzeigen liegen vor, ein Verfahren läuft. Er ist kein Unbekannter.
Ein Unruhestifter treibt seit Monaten oder gar Jahren sein Unwesen im Duisburger Innenhafen. Der Mann spricht junge Frauen in den Lokalen an, stapelt Tische und Stühle in Außenbereichen aufeinander – bis diese umfallen und beschädigt werden. Fast täglich streift er die Promenade entlang.
Besonders in sein Visier geraten ist offenbar das Restaurant „Mississipi“ an der Schifferstraße. Bilder von einem Vorfall dort hat die „Bild“ veröffentlicht. „Aber auch andere Gastronomiebetriebe vor Ort sind betroffen“, berichtet Polizeisprecher Jonas Tepe. Über 100 Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung liegen gegen den Mann vor.
Weil er als Intensivtäter eingestuft wird, kümmert sich bei der Kripo ein eigener Sachbearbeiter um die Fälle. „Sämtliche Ermittlungs- und Strafverfahren werden seit 2017 sowohl von der Polizei als auch von der Staatsanwaltschaft täterbezogen konzentriert, das heißt, von einem ausschließlich zuständigen Sachbearbeiter beziehungsweise Dezernenten bearbeitet, um eine effektive und nachhaltige Strafverfolgung zu gewährleisten“, erläutert Marieluise Hepe, Sprecherin bei der Staatsanwaltschaft Duisburg.
Unruhestifter im Duisburger Innenhafen: Anklage ist erhoben
Und: Ein Verfahren gegen den Mann ist beim Amtsgericht – Schöffengericht – Duisburg wegen zahlreicher gleich gelagerter Vorwürfe anhängig. Bedeutet: Anklage ist erhoben, aber noch kein Urteil gesprochen.
Denn: Eine Begutachtung des Mannes durch einen psychiatrischen Sachverständigen ist dafür erforderlich. Das Ergebnis dieser, sei entscheidend für den Ausgang des Verfahrens, so die Staatsanwaltschaft. Eine vollständige Schuldunfähigkeit könne nicht ausgeschlossen werden.
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Nach Informationen dieser Redaktion ist der Randalierer kein Unbekannter: Er trat in der Vergangenheit häufig bei Veranstaltungen der fremdenfeindlichen Organisation Pegida NRW als Redner und Organisator auf – auch bei Demonstrationen am Duisburger Hauptbahnhof.