Duisburg. Die Polizei entwickelt Pläne, um auch bei einem längeren Stromausfall für Sicherheit zu sorgen. Was dabei alles eine Rolle spielt.
Umfangreichere Stromausfälle sind der Stoff, aus dem Filme gemacht werden. Die Polizei in Duisburg bereitet sich jedoch seit Monaten darauf vor, handlungsfähig zu bleiben, wenn es einen Blackout geben sollte, also einen langanhaltenden und großflächigen Stromausfall.
Das Innenministerium hatte im April einen entsprechenden Erlass verfasst. Demnach werde die Notstromversorgung der Polizei weiter ausgebaut. Polizeieigene Tankstellen sollen auch bei Stromausfall in Betrieb bleiben. Die Treibstoffvorräte sollen aufgestockt werden. Auch von der Anschaffung von Satelliten-Telefonen war die Rede.
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Blackout: Polizei Duisburg plant den Krisenfall
Die Pläne, die die Arbeitsgruppe „Kritis“ auf Landesebene durchdenkt, werden in den jeweiligen Polizeibehörden auf die lokalen Bedürfnisse angepasst. Alles in allem sei die Behörde „gut vorbereitet, um die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger in Duisburg aufrechtzuerhalten“, betont Polizeisprecherin Jacqueline Grahl. Man werde aber – auch mit Blick auf die weltpolitische Lage – ständig weiter die Bedürfnisse evaluieren.
In der Duisburger Polizeibehörde gibt es eine entsprechende Arbeitsgemeinschaft, die alle Eventualitäten durchspielt: Wie bekommt man die strombetriebenen Türen des Gewahrsams auf? Wie kann kommuniziert werden, wenn das Handynetz zusammenbricht, die Telefonleitungen lahm liegen? Wie können die Streifenwagen betankt werden?
Jaqueline Grahl ist Mitglied in dieser Arbeitsgruppe und betont, dass alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden: „Einen Plan B gab es schon immer“, sagt Grahl, aber es sei gut, jetzt noch mal im Detail alles zu besprechen. „Wir wollen funktionsfähig bleiben!“
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Ein Notstromaggregat kann laut Grahl schon jetzt „sofort“ einspringen, wenn der Strom mal ausfällt. Die Polizei sei dann weiter handlungsfähig.
Arbeitszeiten in Krisenzeiten anders organisieren
Für die Arbeitsgemeinschaft der Polizei ist klar, dass in Krisenzeiten andere Arbeitszeiten gelten. Dafür müsse alles durchdacht werden, auch mit Blick auf Verpflichtungen in den Familien der Beschäftigten, verdeutlicht Grahl. Braucht ein Kollege regelmäßig Medikamente, die aber zuhause liegen, nennt sie ein Beispiel, oder muss Betreuung bei Mitarbeitern mit Familie organisiert werden. Ziel sei, möglichst schnell möglichst viel Personal im Einsatz zu haben, schon allein, um alle Wachen aufhalten zu können, an möglichst vielen Stellen im Stadtgebiet ansprechbar zu sein.
Natürlich könne niemand der 1800 Mitarbeiter 48 Stunden durcharbeiten, aber kurzfristig könnten Schichten entsprechend verlängert werden. Geprüft werde zum Beispiel auch, ob es sinnvoll ist, Feldbetten anzuschaffen.
Kommunikation per Radio und Not-Zeitungen
Um während eines Blackouts kommunizieren zu können, habe es bereits Gespräche mit den lokalen Medien gegeben. Über das Radio und Notausgaben von Tageszeitungen könnten Informationen, spezielle Erreichbarkeiten, Telefonnummern oder anderes verbreitet werden. „Wir wünschen uns, dass es Theorie bleibt, aber wir sind lieber gut vorbereitet“, sagt Grahl.