Duisburg-Neudorf. Konzerte, Rundgänge und ein gemeinsames Frühstück: So sollen Nachbarn rund um den Ludgeriplatz in Duisburg-Neudorf sich besser kennenlernen.
Für drei Wochenenden gibt’s in Duisburg-Neudorf ein „Stadtexperiment“. Jessica Paeßens, Florence Mankenda, Ines Entgelmeier und Robert Schäfer haben verschiedene Veranstaltungen rund um den Ludgeriplatz geplant. Los ging’s nun mit einem gemeinsamem Frühstück mit der Nachbarschaft auf dem Kirchvorplatz.
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„Wir wollen den Menschen Begegnungen ermöglichen. Und das so niederschwellig wie möglich”, sagt Florence Mankenda. Sie betreut beim BDKJ das Projekt „Duisburg goes green”, das von der Deutschen Postcode Lotterie finanziert wird, wodurch Aktionen wie das gemeinsame Picknick finanziell unterstützt werden.
Nachbarin Jessica Schwarz aus Duisburg-Neudorf: „Der Stadtteil hat einen dörflichen Charakter“
Frische Brötchen, Aufschnitt, selbst gemachte Zimtschnecken und leckeren Kaffee haben Nachbarn und Organisatoren für die Frühstückstafel mitgebracht. Auch eine mobile Müslistation gibt es, die der Duisburger Unverpacktladen aus der direkten Umgebung bereitgestellt hat. Mit Flyern und Social-Media-Aufrufen hat das Team dafür Werbung gemacht. So ist auch Anwohnerin Vanessa Schwarz darauf aufmerksam geworden: „Der Stadtteil hat einen dörflichen Charakter. So ein Frühstück passt sehr gut hierhin, das ist wirklich sehr schön.”
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Neben ihr an der Tafel sitzen auch Helga Anlauf und Horst Möller, die oft an den wöchentlichen Musikabenden in St. Ludger teilnehmen und sich freuen, neue Menschen kennenzulernen. „Wir interessieren uns kulturell sehr für den Stadtteil und schauen immer mal wieder, was hier so stattfindet.” Im Laufe des Vormittags sitzen rund 15 Anwohner an der Tafel. „Es ist immer schwierig, die Menschen aus ihrer Wohlfühlzone zu holen“, so Helga Anlauf, „sehr schön, dass die Organisatoren auch spontan noch Anwohner zum Frühstück einladen, die hier an uns vorbeigehen”, findet sie.
Organisatoren wünschen sich noch mehr Beteiligung an den nächsten Wochenenden
So auch Stefan Nagl, der mit seinen Einkäufen an der Tafel vorbeischlendert. „Das Eis ist gebrochen”, sagt er lachend, als sich herausstellt, dass noch ein paar Nachbarn von seiner Straße am Tisch sitzen, die er bislang noch nicht kannte. Schnell finden sich Themen wie Ausgehmöglichkeiten und gemeinsame Bekannte im Viertel. „Genau für solche Gespräche wünschen sich die Nachbarn mehr Räume”, sagt Ines Entgelmeier.
„Die Begegnungsformate sprechen die Nachbarn an. Das ist schön zu sehen”, so Jessica Paeßens. Robert Schäfer ergänzt: „Die Atmosphäre war wirklich schön. Wir freuen uns, wenn bei den geplanten Aktionen an den kommenden Wochenenden noch mehr Nachbarn dazukommen.” Die nächste Gelegenheit gibt es beispielsweise am Freitag, 2. September, wenn ab 11 Uhr Klimaschutzmanagerin Sarah Sticksel zu Gast auf dem Neudorfer Wochenmarkt ist. „Lunch & Learn“ heißt das Format, bei dem man nicht nur zusammensitzen, sondern auch noch etwas Neues lernen kann.